Nein zu einer Lohngleichheitskommission

25. Mai 2012 News

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) gab einem Vorstoss Folge, der die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern mit einer vom Staat ernannten Kommission erreichen will. Der Schweizerische Arbeitgeberverband bedauert diesen Entscheid, sollte man doch dem Pionierprojekt «Lohngleichheitsdialog» die nötige Zeit geben.

Die nationalrätliche Kommission gab mit 12 zu 10 Stimmen bei 2 Enthaltungen der parlamentarischen Initiative Folge. Der Vorstoss verlangt eine gesetzliche Grundlage, welche die Einsetzung einer unabhängigen Lohngleichheitskommission mit Untersuchungs- und Durchsetzungskompetenzen vorsehen soll. Diese Kommission soll die verfassungsrechtlich verankerte Lohngleichheit verwirklichen. Eine knappe Mehrheit der WAK-N war der Meinung, dass der Dialog zwischen den Sozialpartnern bisher nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt habe.

Lohngleichheitsdialog die nötige Zeit geben
Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) lehnt die Forderung nach einer Lohngleichheitskommission ab. Er bedauert, dass die Kommission dem innovativen Pionierprojekt «Lohngleichheitsdialog» nicht die nötige Zeit zugestehen will, um seine Wirkung zu entfalten.

In der Vergangenheit wurden verschiedene Möglichkeiten aus anderen Ländern diskutiert, wie Lohngleichheit überprüft werden kann. Keines der Modelle – darunter auch staatliche Instrumente – erwies sich als zielführend für die Verhältnisse in der Schweiz. Deshalb haben die Sozialpartner zusammen mit dem Bund das Projekt «Lohngleichheitsdialog» gestartet, das bis 2014 läuft.

Die Unternehmen sensibilisieren
Mit dem Lohngleichheitsdialog will die Trägerschaft die bis heute nicht beseitigten diskriminierenden Lohnungleichheiten zwischen Frauen und Männern in den Unternehmen in der Schweiz möglichst rasch eliminieren. Die Dachverbände der Sozialpartner haben sich verpflichtet, das Projekt in ihren Gremien und Verbänden vorzustellen und weiterzuempfehlen.

Ziel des Lohngleichheitsdialogs ist, dass möglichst viele Unternehmen mittels Einzelvereinbarungen mit den entsprechenden Arbeitnehmerorganisationen ihre Löhne auf Lohndiskriminierung zwischen Mann und Frau überprüfen und allfällige Lohndiskriminierungen beseitigen. Wichtigster Aspekt des Projekts ist die Sensibilisierung der Unternehmen für die Lohngleichheit.

Die Bemühungen tragen Früchte
In der letzten Zeit konnte festgestellt werden, dass die Informationsbemühungen Früchte tragen und dass das Thema Lohngleichheit in vielen Unternehmen auf der Agenda steht – unabhängig davon, ob sie am Lohngleichheitsdialog teilnehmen oder nicht.