Arbeitslosigkeit 2011: Bilanz mit Wermutstropfen

9. Januar 2012 News

Der Schweizer Arbeitsmarkt hielt sich im Jahr 2011 trotz der wirtschaftlichen Abschwächung und dem starken Franken erstaunlich robust. Im Dezember stieg die Arbeitslosenquote jedoch gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3%. Die Kurzarbeit nahm auf tiefem Niveau zu.

Der Schweizer Arbeitsmarkt hielt sich im vergangenen Jahr erstaunlich gut. Ab dem Spätherbst zeichneten sich jedoch immer deutlicher Spuren der Krise ab. Im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit von 3,1% auf 3,3%, teilt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit. Ohne saisonale Effekte erhöhte sich die Arbeitslosenquote im Dezember nur leicht von 3,0% auf 3,1%. Der Arbeitsmarkt hält sich somit – vor allem im Vergleich mit anderen Ländern – immer noch robust. Vor einem Jahr hatte die Quote auch in der Schweiz deutlich höhere 3,8% betragen.

Für 2012 Arbeitslosenquote von 3,6% prognostiziert
Der Trend des letzten Quartals 2011 wird sich gemäss den Prognosen des Seco im laufenden Jahr fortsetzen. Im Jahresdurchschnitt gehen die Ökonomen des Bundes für 2012 von einer Arbeitslosenquote von 3,6% aus.

Mit einem Bestand von 122 892 Personen lag die durchschnittliche Arbeitslosenzahl im Jahr 2011 um rund 29 000 Personen tiefer als im Jahr 2010. Als Ergebnis dieser Entwicklung resultierte für das Jahr 2011 im Jahresmittel eine Arbeitslosenquote von 3,1%, dies ist ein markanter Rückgang um 0,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreswert von 3,9%. Damit markiert der Wert des Jahres 2011 das drittbeste Resultat der letzten neun Jahre.

Kurzarbeit steigt
Obwohl etliche Betriebe aufgrund des starken Frankens die Arbeitszeiten erhöht haben, stieg die Kurzarbeit. Im Oktober, dem letzten verfügbaren Berichtsmonat, waren 5112 Personen von Kurzarbeit betroffen, 1131 Personen mehr (+28,4%) als im Vormonat. Die Anzahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 66 (+16,8%) auf 459.

Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 66 280 (+34,4%) auf 259 203 Stunden zu. In der entsprechenden Vorjahresperiode (Oktober 2010) waren 444 167 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 8 144 Personen in 1 054 Betrieben verteilt hatten.

Jugendarbeitslosigkeit nimmt überproportional zu
Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) erhöhte sich im Dezember zwar überproportional um 4,3% auf 18 858. Sie ist aber immer noch deutlich niedriger als vor einem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Jugendarbeitslosigkeit um 15,5% zurück.