Zahl der Sozialhilfebezüger sank 2008 erneut

22. April 2010 News

Rund 221 000 Personen bezogen im Jahr 2008 in der Schweiz Sozialhilfe. Dank der damals noch guten Konjunktur sank der Anteil der Sozialhilfebezüger bereits zum zweiten Mal. Die Sozialhilfequote ging vorab bei jungen Erwachsenen zurück. Am meisten wurden die Leistungen von Alleinerziehenden bezogen.

2008 wurden 221 262 Personen mit Sozialhilfe unterstützt, das waren 2,9 % der Schweizer Bevölkerung. 2007 war die Sozialhilfequote bei 3,1 % gelegen, 0,1 Prozentpunkte tiefer als 2006. Die Entwicklung verlief 2008 in den Kantonen unterschiedlich, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt. Wie im Vorjahr wiesen die Kantone Basel-Stadt, Neuenburg, Waadt, Bern, Genf und Zürich die höchsten Sozialhilfequoten auf, zwischen 3,3 % in Zürich und 6,1 % in Basel. Die Sozialhilfequote stieg, wie in den Vorjahren, mit der Grösse der Gemeinde.

Rückgang bei jungen Erwachsenen
Die Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre), die Gruppe mit den jeweils höchsten Quoten, konnte leicht überdurchschnittlich vom Rückgang der Fallzahlen profitieren. Hier sank die Quote der Bezüger 2007 auf 2008 von 4,1 % auf 3,8 %. Mit zunehmendem Alter sinkt das Sozialhilferisiko. Die Gruppe der 56- bis 65-Jährigen hatte mit 2,1 % die tiefste Sozialhilfequote.

Bei den Schweizern sank der Anteil der Sozialhilfebezüger 2007/ 2008 von 2,2 % auf 2 %, bei den Ausländern in der Schweiz von 6,5 % auf 6 %. 2008 waren 56 % der Personen, die Sozialhilfeleistungen bezogen, Schweizer, 44 % waren Ausländer. Am häufigsten auf Sozialhilfe angewiesen sind Alleinerziehende: Insgesamt erhielten 16,4 % der Haushalte mit nur einem Elternteil Sozialhilfeunterstützung.

Spuren des konjunkturellen Einbruchs erst später sichtbar
Da sich die wirtschaftliche Entwicklung jeweils verzögert auf die Sozialhilfe auswirkt, werden die möglichen Folgen des Ende 2008 entstandenen konjunkturellen Einbruchs erst in den Sozialhilfedaten der folgenden Jahre sichtbar, schreibt das BFS.