Weiteres Nein zu sechs Wochen Ferien

6. April 2011 News

Nachdem Bundesrat und Nationalrat die Initiative der Gewerkschaft Travail.Suisse abgelehnt hatten, sagte nun auch die Wirtschaftskommission des Ständerats Nein zur Volksinitiative «6 Wochen Ferien für alle». Dieser Entscheid ist im Sinne des Schweizerischen Arbeitgeberverbands.

Mit 8 zu 3 Stimmen empfiehlt die ständerätliche Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-S) ihrem Rat, die Initiative Volk und Ständen zur Ablehnung zu empfehlen. Die Wirtschaftskommission sei sich der Vorteile längerer Ferien und der Förderung guter Arbeitsbedingungen durchaus bewusst, teilten die Parlamentsdienste mit. Die Mehrheit der WAK sei aber der Meinung, dass eine grosszügigere Ferienregelung nicht in die Verfassung gehöre.

Nein sagt die Kommission unter anderem auch wegen dem derzeit starken Franken, der die Produktion hierzulande bereits stark verteuere. Mehr gesetzlich vorgeschriebene Ferien würden die Lage noch verschärfen. Zudem sei mit zusätzlichen Ferientagen der Arbeitsüberlastung nicht beizukommen. Eine Minderheit will die Initiative annehmen. Sie begründet ihre Haltung mit den durch die hohe Arbeitsbelastung verursachten Gesundheitskosten. Ausserdem gebe es einen Rückstand bei der Anpassung der Löhne an die in der Schweiz besonders hohe Arbeitsproduktivität.

Nach Meinung des Schweizerischen Arbeitgeberverbands (SAV) muss es weiterhin möglich sein, die Arbeitsbedingungen branchen- und unternehmensspezifisch zu differenzieren. Der SAV ist überzeugt, dass die Forderung nach Einführung eines gesetzlichen Ferienanspruchs von sechs Wochen für alle Arbeitnehmenden überrissen ist. Zudem würde ein falsches Signal für die künftige Entwicklung der bereits hohen schweizerischen Arbeitskosten gesetzt. Sollten diese weiter ansteigen, schadet dies der Wettbewerbsfähigkeit des Arbeitsstandorts Schweiz.