Stellenangebot leicht gesunken, aber weiterhin auf hohem Niveau

21. Oktober 2011 News

Das Stellenangebot in der Schweiz ist trotz der weltweit unsicheren Wirtschaftslage stabil geblieben. Dies zeigt der Adecco Swiss Job Market Index, der im dritten Quartal 2011 lediglich um 2% sank. Der industrielle und gewerbliche Bereich blieb weitgehend unverändert, bei den sozialen Dienstleistungen und im Bürobereich schrumpfte das Angebot.

Mit einem geringen Rückgang um 2% auf 97,2 Punkte blieb der Index im dritten Quartal praktisch unverändert. Das seit Anfang 2011 stabile Stellenangebot bewegte sich damit weiterhin auf hohem Niveau. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen lag um 15% höher als im Vorjahresquartal und nur um 6% unter dem Höchststand vom Juni 2008, wie der Arbeitsvermittler Adecco mitteilte.

Gastgewerbe mit mehr ausgeschriebenen Stellen
Im Gastgewerbe und bei den persönlichen Dienstleistungen nahm die Zahl der ausgeschriebenen Stellen um 19% zu; kein anderer Bereich verzeichnete im dritten Quartal eine Zunahme. Das Stellenangebot bei den industriellen und baugewerblichen Berufen blieb konstant, nahezu stabil waren auch die Stellen in Management und Organisation (–2%).

Zurück ging das Stellenangebot in den Berufsgruppen Finanz und Treuhand (–5%), Verkauf und Marketing (–6%) sowie Technik und Informatik (–9%). Stärkere Einbussen verzeichneten die Bereiche Medizin und soziale Dienstleistungen (–12%) sowie Büro und Verwaltung (–18%). Bei den sozialen Dienstleistungen ist insbesondere der starke Rückgang von Stellenangeboten für Lehrpersonen nach Beginn des neuen Schuljahres hervorzuheben, während sich das Stellenangebot im Gesundheitsbereich kaum verändert hat.

Stellenangebot stieg seit Anfang 2010 um einen Drittel
Damit zeigt sich laut Adecco, dass vor allem der Dienstleistungsbereich unter den weiterhin unsicheren Konjunkturaussichten leidet – sofern man vom sehr schwankenden Stellenangebot in den persönlichen Dienstleistungen absehe. Hingegen behaupteten sich Industrie und Technik bis anhin gut.

Etwas längerfristig betrachtet, wuchs das gesamte Stellenangebot seit dem ersten Quartal 2010 um insgesamt 30%. Dabei stieg das Volumen bei den industriellen und baugewerblichen Berufen (+35%) und bei den Ingenieuren, Technikern und Informatikern (+28%) in derselben Grössenordnung an, was diese beiden Bereiche als treibende Kraft des Aufschwungs auszeichne.

Erhebungen der Universität Zürich
Ein ganz anderes Bild zeigt hingegen die Situation bei den Berufen in Finanz und Treuhand (± 0%) sowie in Büro und Verwaltung (+3%). Diese befinden sich wieder auf demselben Niveau wie vor anderthalb Jahren nach dem konjunkturellen Einbruch von 2009.

Adecco veröffentlicht den Index zusammen mit dem Stellenmarkt-Monitor Schweiz am Soziologischen Institut der Universität Zürich. Der Index beruht auf den Auszählungen der ausgeschriebenen Stellen in 90 Pressetiteln (Zeitungen und Anzeiger), auf 12 Onlinestellenportalen und 880 Unternehmenswebsites.