Lehrlinge sollen mehr Fremdsprachen lernen

25. November 2011 News

Wer in der Schweiz eine Berufslehre absolviert, soll besser in Fremdsprachen ausgebildet werden. Auch soll jungen Erwachsenen während der beruflichen Grundbildung die berufliche Mobilität erleichtert werden, wie an der 7. nationalen Lehrstellenkonferenz in Solothurn bekannt wurde.

Die globalisierte Arbeitswelt stelle die Berufsbildung vor neue Herausforderungen, hiess es. Dabei entwickle sich die berufliche Mobilität zu einem Schlüsselfaktor für die Arbeitsmarktfähigkeit von Arbeitnehmenden und für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen. Deshalb wollen Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt mit nachhaltigen Massnahmen in der Mobilitäts- und Fremdsprachenförderung die Attraktivität der Berufsbildung steigern und den Bedarf an qualifizierten Fachkräften für die Wirtschaft sichern.

Zweite Fremdsprache bis 2016
Neben einer zweiten Landessprache sollen die Lernenden auch die englische Sprache beherrschen, sagte Bundesrat Johann Schneider-Ammann vor den Medien in Solothurn. Die jungen Leute würden so ausgebildet, wie sie dann vom Arbeitsmarkt erwartet würden, hielt der Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartementes (EVD) fest. Die besseren Kenntnisse in Fremdsprachen sollten die berufliche Mobilität stärken.

Bis 2016 soll in möglichst vielen Berufen eine zweite Fremdsprache unterrichtet werden. Unter anderem sollen Austauschprogramme in andere Landesteile oder ins Ausland gefördert werden. Die von Bundesrat Schneider-Ammann einberufene 7. Lehrstellenkonferenz beschloss erst Absichtserklärungen. Umfassende Umsetzungskonzepte sollen bis zur Lehrstellenkonferenz 2012 vorliegen.

Arbeitgeberverband zufrieden
Bei den Mobilitätsaktivitäten sollen bestehende Möglichkeiten und Angebote – zum Beispiel das EU-Rahmenprogramm für lebenslanges Lernen (LLP) – bekannter gemacht werden, hiess es weiter. Auch gelte es, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Branchen, Unternehmen, Bildungsinstitutionen, Schulen oder andere Akteure Projekte im In- und Ausland vermehrt nutzen und durchführen könnten.

Thomas Daum, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbands (SAV), zeigte sich zufrieden mit der beschlossenen Steigerung der beruflichen Mobilität. Austauschmöglichkeiten würden die Berufslehre auch wieder attraktiver gegenüber anderen Bildungswegen machen, sagte er. Auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) unterstütze die beschlossenen Ziele vollumfänglich, sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner.

Lehrstellenangebot nimmt zu
Das Lehrstellenangebot nahm im August 2011 weiter zu, wie die Zahlen des an der Lehrstellenkonferenz in Solothurn präsentierten Lehrstellenbarometers zeigen. Im Vergleich zum Vorjahr boten die Unternehmen einerseits mehr Lehrstellen an (+ 3500), anderseits vergaben sie auch mehr (+ 4000). Die Zahl der offen gebliebenen Lehrstellen sank von 7000 im Jahr 2010 auf 6500.