Schweizer KMU: Technischer Fortschritt im Fokus

15. Juni 2011 News

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz bewerten bei den Megatrends – die wichtigsten Veränderungen der kommenden Jahre – den technischen Fortschritt am optimistischsten. Zudem erzielt jedes dritte von 1800 befragten Unternehmen mehr als einen Drittel des Umsatzes mit neuen Produkten.

Die Credit Suisse befragte rund 1800 KMU zu den sechs Megatrends Demografie, Globalisierung, Wertewandel, Ressourcenknappheit, Wissensgesellschaft und technologischer Fortschritt. Am optimistischsten bewerten KMU den technischen Fortschritt, das Schwerpunktthema der Studie. 94% erachten Innovation als essentiell für den Fortbestand ihres Unternehmens.

Bedürfnisse der Kunden früh erkennen
Die KMU seien sich bewusst, dass sie nur nachhaltig wachsen können, wenn sie der zunehmenden Konkurrenz aus aller Welt stets einen Schritt voraus sind, teilte die Bank mit. Allein mit dem Preis zu überzeugen, sei für die meisten Schweizer Unternehmen aufgrund teurer Produktionsfaktoren schwierig. Für die KMU sei es wichtig, aufkommende Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen und überzeugende Lösungen effizient in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Ständig nach Verbesserungen zu suchen sei ein essentieller Bestandteil des Schweizer Unternehmertums.

Innovation und qualitativ hochstehende Produkte sollen den Geschäftserfolg von morgen sichern. Jedes dritte der befragten Unternehmen erzielt mehr als einen Drittel des Umsatzes mit neuen Produkten. Innovationen sind jedoch nicht nur neue Produkte und Dienstleistungen, auch Prozess-, Marketing- und organisatorische Innovationen werden von durchschnittlich jedem vierten KMU als wichtig empfunden. Eine rasche Reaktion, Lieferbarkeit und Flexibilität können entscheidende Verkaufsargumente sein.

Gewinne gehen häufig gezielt in Innovationsprojekte
Wichtigste Ideenlieferanten der KMU sind die Mitarbeitenden mit 56% und das Management mit 53%. Letzteres ist im Zuge strategischer Überlegungen dazu angehalten, die Ausrichtung und die interne Organisation des Unternehmens in regelmässigen Abständen systematisch zu überdenken. Drei Viertel der befragten Unternehmen fördern die Innovationsfähigkeit ihrer Angestellten, zum Beispiel durch ein innovationsförderndes Arbeitsumfeld oder Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen.

Gemäss der Umfrage der Ökonomen bilden einbehaltene Gewinne die mit Abstand häufigste Finanzierungsquelle für Innovationsprojekte. 48% der Schweizer KMU investieren jährlich zwischen 1% und 5% des Umsatzes in Innovationsprojekte, jedes fünfte KMU mehr als 10%. Gewinne werden somit häufig gezielt zu Innovationszwecken einbehalten. Gerade bei Umsatzeinbrüchen kann dieses Kapital aber rasch fehlen. Der Zugang zu Risikokapital ist in der Schweiz schwieriger als in vielen anderen Ländern.

Mehr Chancen als Risiken
51% der befragten Unternehmen bewerten die Auswirkungen der Megatrends insgesamt als chancenreich (Vorjahr 49%). Nur für 26% überwiegen die Risiken. Diese optimistischere Zukunftseinschätzung ist bei nahezu allen Megatrends zu beobachten. Einzig der Megatrend Ressourcenknappheit wird überwiegend negativ eingeschätzt. Während fast 48% der KMU diesen Megatrend als Risiko beurteilen, sehen nur 32% darin eine Chance.