Der Wachstumstrend im schweizerischen Aussenhandel setzte sich im April in beiden Verkehrsrichtungen fort. Die Exporte stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 %, der Aufschwung liess aber nach. Die Importe stiegen um 6,1 %.
Die Exporte stiegen im April 2010 um 1,9 % auf 15,8 Mrd. Fr. Teuerungsbereinigt beträgt die Zunahme 3,2 %, wie die Zollverwaltung mitteilte. Saisonbereinigt resultierte damit im vierten aufeinander folgenden Monat eine Zunahme. Die Exportindustrie profitierte im April allerdings noch von einem stabilen Euro-Kurs von stets gut 1.43 Fr. Im März waren die Ausfuhren nominal um 15,7% nach oben geschossen, für das gesamte erste Quartal war ein Plus von 6,9% ausgewiesen worden.
Grosse Bandbreite bei den Exporten
Im April stiegen die Ausfuhren in die gesamte EU um 2,7 %. Die Verkäufe nahmen praktisch auf allen Absatzmärkten zu. Auf dem wichtigsten Exportmarkt Deutschland wurden 5,1% mehr Güter aus der Schweiz abgesetzt. 7 von 10 Branchen konnten zulegen. Die Unterschiede sind allerdings gross und reichen von +29% bei der Metallindustrie bis -16,2% bei der Bekleidungsindustrie.
Am zweitstärksten konnte die Uhrenindustrie (+11,5%) die Ausfuhren steigern. Es folgen die Kunststoff- (+8,9%) und die Textilindustrie (+5,8%). Die Exporte der Chemie- und Pharmaindustrie wuchsen um 5,0%, wobei die Medikamentenexporte um 6,1% abnahmen. Die Papier- und Grafische Industrie exportierte 3,3% mehr Güter. Die Absätze der Maschinen- und Elektronikindustrie weiteten sich um 1,2% aus. Einbussen erlitten neben der Bekleidungsindustrie auch die Anbieter von Nahrungs- und Genussmitteln (-2,9%) sowie von Präzisionsinstrumenten (-3,7%).
Importe zogen an
Im Zuge der Konjunkturerholung stiegen die Investitionen der Schweizer Unternehmen wieder. So nahmen die Importe von Investitionsgütern wie Maschinen und Nutzfahrzeugen um 2% zu. Gesamthaft wuchsen die Importe um hohe 6,1% auf 13,7 Mrd. Fr., wie die Zollverwaltung weiter mitteilte. Real beträgt die Zunahme 2,3 %. Damit schloss die Schweizer Handelsbilanz im April mit einem Überschuss von 2 Mrd. Fr., ein Fünftel weniger als im Vorjahresmonat.