Schweizer Betriebe investieren wieder mehr

20. Dezember 2010 News

Die Schweizer Wirtschaft ist wieder investitionsfreudiger. Die Unternehmen investierten im zu Ende gehenden Jahr durchschnittlich 7% mehr. Einen grossen Nachholbedarf gibt es insbesondere in der Industrie. Laut KOF dürften die Investitionen im nächsten Jahr um 4% steigen.

Im laufenden Jahr stiegen die Investitionen der Schweizer Firmen nominell um 7%. 2011 dürften sie um 4% zunehmen. Dies zeigen die jüngsten Resultate der Investitionsumfrage vom Herbst, welche die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) bei rund 6000 Firmen durchführte. Die Industrie, die während der Krise einen starken Nachfrage-Einbruch erlitten hatte, investierte 2010 sehr stark. Die Firmen rechnen mit einer Zunahme von 21%. Nächstes Jahr dürfte die Steigerung noch rund 5% betragen. Das Baugewerbe geht hingegen sowohl 2010 als auch für 2011 eher von rückläufigen Investitionen aus.

Dienstleistungssektor von Rezession weniger betroffen
Rund zwei Drittel der privaten Investitionen werden von Firmen des Dienstleistungssektors getätigt. Da dieser Sektor von der Rezession weniger betroffen war als andere Branchen, ist auch der Nachholbedarf weniger gross. Die Dienstleistungsfirmen gaben an, dass sie dieses Jahr 4% mehr investierten und im kommenden Jahr 6% mehr investieren wollten.

Die Investitionspläne für das kommende Jahr sind mit grossen Unsicherheiten behaftet. Namentlich im Baugewerbe und dem Dienstleistungssektor hat sich die Planungssicherheit deutlich verschlechtert. Rationalisierungsinvestitionen stehen weniger im Vordergrund als noch in den vergangenen Jahren. Dies gilt auch für Investitionen zugunsten des Umweltschutzes.

Grosse quantitative Steigerungen
Neu hat die KOF die Firmen auch nach ihren quantitativen Investitionsplänen befragt. Daraus können direkt Wachstumsraten für das zu Ende gehende und das nächste Jahr berechnet werden. Danach dürfte sich die Produktionskapazität in der Industrie im nächsten Jahr deutlich ausweiten. Insbesondere sind laut KOF in den Branchen Chemie, Metall, Maschinen und Geräte «grosse Steigerungen» vorgesehen.