OECD: Schweizer Wirtschaft erholt sich schneller als erwartet

26. Mai 2010 News

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeichnet ein zuversichtliches Bild von der Erholung der Schweizer Wirtschaft. Die Belebung sei unter anderem einem starken Export und einer wachsenden Binnennachfrage zu verdanken.

Die Schweizer Wirtschaft erholt sich nach Ansicht der OECD schneller als erwartet. Die Organisation hat ihre Prognosen deutlich angehoben. Demnach wächst die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 1,8 %. In ihrem Ausblick vom letzten November hatte die OECD noch ein Plus von 0,9 % vorhergesagt. Nächstes Jahr soll das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) gar auf 2,2 % anziehen, wie die Organisation mitteilte. In ihrer November-Prognose hatte die Organisation für 2011 eine Expansionsrate von 1,9 % in Aussicht gestellt.

Starker Export
Die Belebung ist laut OECD einem starken Export, aber auch einer wachsenden Binnennachfrage zu verdanken. Insbesondere die privaten Investitionen und der Privatkonsum nehmen wieder zu. Die Zahl der Arbeitslosen soll 2011 sinken. Die OECD erwartet aber nur einen langsamen Rückgang, da viele Leute noch Kurzarbeit leisten.

Weiterhin trüb ist das Geschäftsklima in der Schweizer Finanzbranche. Die Gefahr eines Bankenzusammenbruchs sollte weiter reduziert werden. Sorgen bereitet der OECD überdies der starke Franken. Eine weitere Aufwertung könnte die Export-Wirtschaft schwächen.

Positive Signale aus den USA
Nicht nur die Schweiz, sondern die Industrieländer insgesamt erholen sich überraschend schnell von der schweren Rezession, wie die OECD konstatierte. Zu den Spitzenreitern dürften die USA (3,2 % für 2010 und 3,2 % für 2011) und Japan (3 % und 2 %) gehören. Die Euro-Zone kommt dagegen mit einem Wachstum von 1,2 % im laufenden und 1,8 % im nächsten Jahr langsamer aus der Krise.

Der deutschen Wirtschaft traut die Organisation ein deutliches Wachstum zu: 2,0 % in diesem und 2,1 % im nächsten Jahr. International steigen angesichts der Schuldenkrise in Europa allerdings die Risiken, warnte die OECD.