Das Reinigungspersonal erhält mehr Lohn

27. Juni 2011 News

Die Reinigungsbranche zahlt den Angestellten ab 2012 in der Deutschschweiz jährlich bis zu 2,5% mehr Lohn und den vollen 13. Monatslohn. Zudem hat sie ihren Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Jahre 2011 bis 2015 erneuert.

Reinigungsfachkräfte, die einem GAV unterstellt sind, erhalten ab 2012 in der Deutschschweiz jährlich zwischen 2 und 2,5% mehr Lohn und den vollen 13. Monatslohn. Dies ist das wichtigste Novum des erneuerten GAV, der vom Bundesrat für fünf Jahre allgemeinverbindlich erklärt wurde. In der Deutschschweiz unterstehen 50’000 Personen aus über 100 Nationen einem GAV. Sie arbeiten in 650 Unternehmen. Insgesamt gibt es etwa 1800 Reinigungsfirmen.

«Preiskampf führt zu Einbussen»
Der GAV sei ein «Meilenstein» für die gesamte Branche, sagte Benno Locher, Leiter Geschäftsstelle Paritätische Kommission der Reinigungsbranche in der Deutschschweiz (PK Reinigung), vor den Medien in Zürich. Die Medaille hat aber eine Kehrseite. Die Angestellten müssten in immer weniger Zeit immer mehr Arbeit leisten. «Billigaufträge sind Alltag», sagte Locher.

Der Preiskampf führe zu bedenklichen Einbussen hinsichtlich der Sauberkeit von Gebäuden, sagte Jasmine Jost, Zentralpräsidentin von Allpura, dem Verband Schweizer Reinigungsunternehmen. «Das schlechte Image der Branche leidet dadurch noch mehr. Wir brauchen die nötige Wertschätzung für die Arbeit und Respekt für die Menschen, die sie ausführen.» Sauberkeit und Hygiene verlören laufend an Wert, und das sei bedenklich für die Schweiz, die ein sauberes Image habe.

Mit Kampagne das Image der Branche verbessern
Um Firmen und Privatkunden zu sensibilisieren und das Image der Branche zu verbessern, lancieren die Branchenverbände die Kampagne «saubere Sache – fairer Preis». Unternehmen können sich mit einem Label auszeichnen lassen, wenn sie gewisse Bedingungen erfüllen. Siehe dazu www.fair-clean.ch