Bildungssystem Schweiz: Erstmals liegt eine Gesamtschau vor

4. Februar 2010 News

Bund und Kantone haben sich darauf verständigt, ein langfristig angelegtes Monitoring der Bildung durchzuführen. Als erstes Produkt aus diesem Prozess liegt nun der nationale Bildungsbericht 2010 vor. Der Schweizerische Arbeitgeberverband erachtet die Gesamtschau als Grundlage für die Diskussion über das Bildungs- und Ausbildungssystem in der Schweiz.

Die Bundesverfassung verpflichtet Bund und Kantone zur Zusammenarbeit bei der Bildung. Sie sorgen gemeinsam für eine hohe Qualität und Durchlässigkeit des Bildungsraumes Schweiz. Ein Instrument für die Erfüllung dieser Aufgabe ist das Bildungsmonitoring Schweiz. Verantwortlich dafür zeichnet das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD), das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) und die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK).

Erkenntnisse in den Bildungsalltag einfliessen lassen
Als erstes Produkt resultiert der schweizerische Bildungsbericht 2010, der an einer Medienkonferenz vorgestellt wurde. Er trägt auf über 300 Seiten das aktuelle Wissen über das Bildungssystem Schweiz zusammen. Auch enthält der Bildungsbericht Daten aus Forschung, Statistik und Verwaltung über das ganze Bildungssystem hinweg, von der Vorschule bis zur Weiterbildung. Sein Inhalt und seine evaluative Gesamtschau sollen der Vielschichtigkeit des Bildungssystems Rechnung tragen.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) erachtet den Bildungsbericht 2010 als Grundlage für eine faktenbasierte Diskussion über das schweizerische Bildungs- und Ausbildungssystem. Seiner Meinung nach sollten dessen Erkenntnisse in die weitere Entwicklung des Systems und des Bildungsalltags einfliessen.

Keine direkten Handlungsanweisungen
Der Bildungsbericht enthält Befunde, aber keine direkten Handlungsanweisungen an die Adresse der Bildungspolitik. Aus einer Auswertung, die nach der Publikation erfolgen wird, soll resultieren:

Entscheide für die Weiterentwicklung des Bildungsraumes Schweiz. Der Bund integriert die Folgerungen in seine Botschaft (2013-2016), die Kantone in das Tätigkeitsprogramm der EDK (soweit Koordinationsgeschäfte zwischen den Kantonen betroffen sind). Zudem fliessen die Erkenntnisse des Bildungsmonitorings in kantonale Vorhaben ein.
Erkenntnisse für die Verbesserung der Datenlage. Bund und Kantone werden sich darauf verständigen, welche Wissenslücken über den Bildungsraum Schweiz in den kommenden Jahren prioritär geschlossen werden sollen. Umgesetzt wird dies bei Forschungs- und Statistikvorhaben.