Ein überparteiliches Komitee hat den Abstimmungskampf gegen die Ferieninitiative lanciert. Eine breite Allianz aus SVP, FDP, CVP, BDP, glp sowie Bundesrat, Parlament und Wirtschaftsverbänden wie dem Schweizerischen Arbeitgeberverband kämpft für ein Nein zur Volksinitiative «6 Wochen Ferien für alle». Die Initiative schadet den KMU, schwächt die Wettbewerbsfähigkeit und gefährdet Arbeitsplätze. Zudem bringt sie auch Nachteile für die Arbeitnehmenden.
Mit dem Slogan «Mehr Ferien = weniger Jobs» hat das überparteiliche Komitee von SVP, FDP, CVP, BDP und glp in Bern den Abstimmungskampf gegen die Volksinitiative «6 Wochen Ferien für alle» lanciert. Die Initiative ist das falsche Mittel zum falschen Zeitpunkt. Ein Ja zur Initiative hätte höhere Arbeitskosten von jährlich 6 Mrd. Franken zur Folge. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld mit Eurokrise und starkem Franken bereitet Schweizer Unternehmen genug Probleme. Eine weitere Erhöhung der bereits hohen Arbeitskosten liegt nicht drin.
Speziell KMU würden belastet
Speziell KMU, daher 99,7% aller Schweizer Betriebe, werden durch die Ferieninitiative stark belastet. Denn je kleiner der Betrieb, desto stärker fallen Absenzen ins Gewicht. Klein- und Kleinstfirmen könnten einen Personalausfall oft nicht mit einer bezahlten Stellvertretung kompensieren. Resultat: Die betroffenen Firmen müssten den Betrieb reduzieren, den Arbeitnehmenden vor und nach den Ferien mehr Stress zumuten oder im schlimmsten Fall Arbeitsplätze abbauen.
Höhere Arbeitskosten schwächen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz – eine zusätzliche Gefahr für die Arbeitsplätze. Wird die Ferieninitiative angenommen, könnten sich weniger ausländische Unternehmer in der Schweiz niederlassen. Bereits ansässige Firmen würden vermehrt Arbeitsplätze ins Ausland verlagern und Leistungen aus dem billigeren Ausland einkaufen.
Gegen starre Verfassungsbestimmungen
Die Initianten plädieren für einen besseren Ausgleich zwischen Arbeit und Erholung. Ein Erwerbsleben daure in der Schweiz vom Einstieg bis zur Pensionierung 40 bis 50 Jahre, sei also kein Sprint, sondern ein Marathon.
Entgegen den Behauptungen der Initianten weist die Schweiz kein Feriendefizit auf. Der gesetzliche Ferienanspruch entspricht den Regelungen in Ländern wie Deutschland, Belgien oder Italien. Die bewährte Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmenden ermöglicht, dass die Angestellten bereits heute im Schnitt rund 5 Wochen Ferien erhalten. Hinzu kommen massgeschneiderte Lösungen in den Branchen wie z.B. flexible Arbeitsmodelle. Eine starre Verfassungsbestimmung, wie sie die Ferieninitiative vorsieht, gefährdet solche bewährten Vereinbarungen.
Am 11. März geht es um die Erhaltung von Wohlstand und Arbeitsplätzen. Deshalb stimmen wir Nein zur Volksinitiative «6 Wochen Ferien für alle».