Lohngleichheitsdialog: Ein weiterer Schritt ist gemacht

11. Mai 2012 News

McDonald‘s Schweiz hat seine Lohnstrukturen auf Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern durchleuchten lassen. Damit ist das Gastro-Unternehmen eine Ausnahme: Auch drei Jahre nach seiner Lancierung bleibt der Lohngleichheitsdialog hinter den Erwartungen zurück. Die Trägerschaft will deshalb in Zukunft die Unternehmen aktiver miteinbeziehen bei ihrem Engagement für gleiche Löhne von Frauen und Männern.

Bislang haben sich 21 Unternehmen zur Beteiligung am Dialog entschlossen, der von den Sozialpartnern – unter anderem dem Schweizerischen Arbeitgeberverband – im März 2009 zur Durchsetzung des Verfassungsgrundsatzes «gleicher Lohn für gleiche Arbeit» angestossen wurde. Bedauerlich ist, dass etliche grosse Unternehmen ihre Löhne zwar überprüft haben, dies aber im Rahmen des Lohngleichheitsdialoges nicht öffentlich bestätigen wollen.

Ziel: 100 Unternehmen bis März 2014 miteinbeziehen
Die Beteiligung liege «klar unter den Erwartungen», sagte  Luzius Mader, Vizedirektor des Bundesamtes für Justiz und Mitglied der Projekt-Trägerschaft, vor den Medien.

Gemäss dem vorgegebenen Ziel der Trägerschaft sollen bis zum voraussichtlichen Ende des Projektes im März 2014 insgesamt 100 Unternehmen auf die Einhaltung der Lohngleichheit überprüft werden. «Noch bleiben zwei Jahre Zeit, um das Ziel zu erreichen», sagte Mader. Es bestehe zudem die Möglichkeit, den Dialog um zwei Jahre zu verlängern.

Zusätzliche Anstrengungen seitens der Trägerschaft seien aber unerlässlich. So werde man in Zukunft vermehrt aktiv auf Unternehmen zugehen.

Ein positives Beispiel
Eine Signalwirkung erhofft sich Mader von positiven Beispielen. Als solches führte er die Fastfood-Kette McDonald’s Schweiz ins Feld, welche die Resultate der Lohnüberprüfung präsentierte. Demnach beträgt die «nicht erklärbare» Lohndiskrepanz im Unternehmen 0,7% oder 28 Franken im Monat. Die Lohndiskrepanz liegt  damit klar unter 5% und unter dem vom Lohngleichheitsdialog definierten Toleranzwert.

Den Dialog positiv abgeschlossen haben bis heute etwa die Post, die Swisscom sowie die Novartis. In der Prüfung befinden sich unter anderen die SBB und die Bundesverwaltung.