Nationalratskommission gegen Kompromiss bei Managed Care

24. Juni 2011 News

Zwischen den Parlamentskammern zeichnete sich auch in der letzten Beratungsrunde keine Einigung zum Thema integrierte medizinische Versorgungsnetze ab. Die Gesundheitskommission des Nationalrats lehnte Kompromissvorschläge des Ständerats ab.

Wie die Parlamentsdienste mitteilten, ist die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) in der so genannten Managed-Care-Vorlage dem Ständerat nur in einem Nebenpunkt entgegengekommen. Sie empfiehlt ihrem Rat, wie vom Ständerat vorgeschlagen, einen jährlichen Höchstbetrag für den Selbstbehalt festzulegen. Demnach sollen Normalversicherte pro Jahr höchstens 1000 Franken selber berappen müssen. Wer sich einem Managed-Care-Versicherungsmodell anschliesst, soll maximal 500 Franken selber bezahlen. Mit 18 zu 5 Stimmen sprach sich die SGK-N aber dagegen aus, diese Obergrenze periodisch der Kostenentwicklung anzupassen.

Nach wie vor deutlich abgelehnt wird von der Kommission der zweite Pfeiler des ständerätlichen Kompromissvorschlags. Mit 14 zu 10 Stimmen empfiehlt die SGK-N ihrem Rat, an der bisherigen Position festzuhalten und die Versicherten mit der Androhung eines höheren Selbstbehalts in ein Managed-Care-Modell zu treiben.

Nach dem Willen des Nationalrats sollen Normalversicherte, die nicht auf die freie Arztwahl verzichten wollen, künftig 20% Selbstbehalt bezahlen. Nur wer sich Managed Care anschliesst, soll wie heute 10% bezahlen. Der Ständerat dagegen will, dass Managed-Care-Versicherte künftig nur noch 7,5% Selbstbehalt bezahlen sollen. Für alle anderen würde der Selbstbehalt auf 15% angehoben.