Jeder zweite Betrieb ächzt wegen starkem Franken

25. März 2011 News

Der hohe Kurs des Frankens hat für 47% der Schweizer Firmen negative Folgen. Besonders die verarbeitende Industrie hat Probleme mit dem Wechselkurs, wie eine Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei 243 Unternehmen ergab.

Der starke Franken bringt vor allem der Schweizer Metall-, Investitionsgüter-, Nahrungsmittel- und Textilindustrie ein Problem, wie die Nationalbank in ihrem jüngsten Quartalsheft schreibt. Ebenfalls Kopfzerbrechen bereitet der hohe Währungskurs Hoteliers und anderen Unternehmern im Tourismussektor. Kein klares Bild ergibt sich für den Handel: Bei Detailhändlern macht sich der Effekt des starken Frankens vor allem in den Grenzgebieten bemerkbar. Anderseits profitiert der Detailhandel teilweise von tieferen Einkaufspreisen, wie es weiter heisst.

Auch positive Stimmen
Neutral oder gar positiv schätzen hingegen die Vertreter der Bauindustrie, des Gastgewerbes, der Transport- und Logistikbranche sowie weiterer Branchen die Frankenstärke ein. Für insgesamt 47% der befragten Firmen hat die Aufwertung des Frankens negative Folgen (Vorquartal: 45%). Für 37% hat der starke Franken keinen bedeutenden Einfluss auf ihre Geschäftstätigkeit. Der Rest oder 16% der befragten Unternehmen schätzt den Effekt des starken Frankens als positiv ein.

Grundsätzlich macht sich der hohe Währungskurs vor allem bei den Exporten bemerkbar. Bei der grossen Mehrheit der negativ betroffenen Firmen schmälert die Frankenstärke die Gewinnmargen im Exportgeschäft. Bei einer grossen Minderheit sank auch die Verkaufsmenge. Deutlich mehr Unternehmen gaben in der Umfrage an, sie seien mit Anfragen von Kunden konfrontiert, die in Euro bezahlen möchten.

Aussichten trotzdem erfreulich
Trotz der schwierigen Währungssituation sind die Aussichten positiv: Die Unternehmen erwarten in den nächsten sechs bis zwölf Monaten insgesamt steigende Umsätze. Auch der Personalbestand und die Investitionen dürften leicht zunehmen. Die SNB befragte in den Monaten Januar und Februar 243 Unternehmen in der ganzen Schweiz.