Bekenntnis zu nachhaltig sicheren Renten

15. Februar 2018 Positionen

Die Arbeitgeber sprechen sich dafür aus, AHV und BVG getrennt, etappenweise und in verdaubaren Portionen zu reformieren. Für beide Säulen braucht es rasch eine erste Reformetappe, welche die Renten mittelfristig sichert. Langfristig führt jedoch kein Weg daran vorbei, das Rentenalter schrittweise der steigenden Lebenserwartung anzupassen.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband bekennt sich in seiner Position weiterhin dazu, die Renten trotz steigender Lebenserwartung auf heutigem Niveau zu sichern. Der Dachverband spricht sich dafür aus, AHV und BVG getrennt, etappenweise und in verdaubaren Portionen zu reformieren, um einen eigentlichen Reformrhythmus zu etablieren. Mit dem Ziel, die AHV finanziell zu stabilisieren und die ungerechte Umverteilung von Jung zu Alt in der beruflichen Vorsorge zu reduzieren, muss die erste Etappe möglichst rasch erfolgen und sich auf das Dringlichste beschränken.

Der Bundesrat will noch im Februar 2018 die Eckwerte für die Reform der AHV bekannt geben. Somit liesse sich der erste Reformschritt in der AHV spätestens auf 2021 realisieren. Den Zeitplan zu den Reformarbeiten in der beruflichen Vorsorge hat der Bundesrat noch offengelassen. Die Arbeitgeber erwarten, dass er den nationalen Dachorganisationen der Sozialpartner idealerweise zeitgleich mit Bekanntgabe der Eckwerte zur AHV-Vorlage und spätestens bis im April 2018 das Mandat erteilt, eine Lösung für die Senkung des BVG-Mindestumwandlungssatzes auszuarbeiten. Damit die Vorlage spätestens auf 2022 in Kraft treten kann, müssen die Sozialpartner innerhalb eines Jahres dem Bundesrat ihren Lösungsvorschlag überweisen.

Die Erhöhung des ordentlichen Rentenalters über 65 Jahre hinaus ist in der ersten Reformetappe noch nicht notwendig. Um die Altersvorsorge nachhaltig zu sichern, muss das Rentenalter in einer zweiten Etappe ab Mitte der 2020er-Jahre jedoch schrittweise der steigenden Lebenserwartung angepasst werden. Nebst der Alterung der Gesellschaft wird die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz für die Ausgestaltung dieser Massnahme entscheidend sein. Die an der Urne gescheiterte Reform Altersvorsorge 2020 zeigt, dass die Stimmbevölkerung die demografische Herausforderung verstanden hat. Die Bereitschaft der Bevölkerung, zugunsten einer sicheren Altersvorsorge länger zu arbeiten, wird weiter zunehmen. Zugleich haben die Arbeitgeber ein steigendes Interesse daran, Arbeitnehmende über das ordentliche Pensionierungsalter hinaus zu beschäftigen. Die Pensionierungswelle der Babyboomer führt dazu, dass dem Schweizer Arbeitsmarkt bereits in zehn Jahren Fachkräfte im Umfang von rund einer halben Million Vollzeitstellen fehlen werden.