Ein Hoch auf die berufliche Grundbildung

16. Dezember 2019 Medienbeiträge

Ob Gross- oder Kleinunternehmen, ob im urbanen Raum oder auf dem Land: Eine Herausforderung ist allen Schweizer Firmen gemein. Sie müssen die heranwachsende Generation fit für den sich wandelnden Arbeitsmarkt machen. Dabei gilt die Bildung im rohstoffarmen Land Schweiz als die grösste Ressource. Umso wertvoller ist die Tatsache, dass das Schweizer System der dualen beruflichen Grundbildung weltweit ihresgleichen sucht. Das bestätigen jährlich diverse ausländische Delegationen, die sich in den Lehrbetrieben und Berufsschulen inspirieren lassen. Die grosse Akzeptanz und das Vertrauen der Politik in die Berufslehre bestätigt die Rolle der Arbeitgeber als Ausbildner und Mentoren für junge Menschen.

Dieses Jahr hat unsere Berufsnationalmannschaft an den Berufsweltmeisterschaften, den WorldSkills, mit 16 Medaillen und fünf WM-Titeln bewiesen, wie stark der Berufs- und Bildungsstandort Schweiz auch international ist. Dies bestärkt die Arbeitgeber darin, auch künftig eigene Lernende auszubilden – auch deshalb, weil sich der Fachkräftemangel angesichts der alternden Gesellschaft in den nächsten Jahren zuspitzen wird. Umso wichtiger wird ein attraktives Angebot an hochwertigen beruflichen Grundbildungen in den Unternehmen. Damit können Jugendliche nicht nur für einen bestimmten Beruf gewonnen, sondern auch für ein Tätigkeitsfeld oder einen ganzen Wirtschaftszweig begeistert werden.

Die Unternehmen bieten derzeit genügend Lehrstellen an. So sind jeweils kurz vor Lehrbeginn mehr als 10’000 Lehrstellen unbesetzt. Es liegt nun an allen – den Unternehmen, den Schulen, den Berufsberatungen und vor allem am Elternhaus –, aufzuzeigen, dass nicht nur Trendberufe eine tolle Karriere versprechen. Es lohnt sich bei der Berufswahl also, über den Tellerrand hinauszublicken und eine Grundbildung beispielsweise in den von den Arbeitgebern gefragten mathematisch-technischen und naturwissenschaftlichen Berufen in Betracht zu ziehen. Zum Jahreswechsel wünsche ich allen jungen Menschen im Berufswahlprozess ein inspiriertes Nachdenken, wohin der berufliche Weg führen soll. Die Unternehmen freuen sich auf jeden Fall auf viele motivierte Lehrstellenbewerber.

Die Kolumne von Valentin Vogt ist in der «Zürichsee-Zeitung» erschienen.