Sozialpolitik Invalidenversicherung

Stossrichtung für IV-Revision – nachhaltige Massnahmen statt Mehrbelastung der Löhne

Der Bundesrat nimmt eine neue IV-Revision in Angriff – ein Schritt, den die Arbeitgeber grundsätzlich begrüssen. Damit die Invalidenversicherung wieder auf stabile Beine kommt, braucht es nachhaltige Massnahmen und keine zusätzlichen Lohnabgaben.

Der Bundesrat hat heute den Grundstein für eine neue Revision der Invalidenversicherung (IV) gelegt. Der Schweizerische Arbeitgeberverband begrüsst diesen Schritt. Die zunehmende finanzielle Schieflage der IV verlangt nach wirksamen Massnahmen.

Die Arbeitgeber anerkennen die angespannte finanzielle Lage der IV, wie sie der Bundesrat in seiner heutigen Mitteilung darlegt: Die Zahl der Neurenten steigt seit Jahren, insbesondere bei jungen Menschen mit psychischen Problemen. Gleichzeitig sind die Reserven der IV unter die gesetzlich vorgesehene Schwelle gefallen, und die Schulden bei der AHV betragen rund 10 Milliarden Franken. Dass hier Handlungsbedarf besteht, ist unbestritten.

Keine weitere Erhöhung der Lohnabgaben

Dass die Zusatzfinanzierung der IV mit jener der AHV abgestimmt werden, ist grundsätzlich richtig. Dass nicht immer mehr Lohnabgaben ins Spiel kommen dürfen, ist notwendig. Die Lohnabgaben in der Schweiz sind bereits hoch, belasten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und drohen mit hängigen Sozialausbauprojekten weiter anzusteigen.

Fokus auf Integration von Jugendlichen ist richtig

Der Bundesrat setzt mit der geplanten Revision auch einen Fokus auf die bessere Begleitung von Jugendlichen mit psychischen Problemen. Dass immer mehr junge Menschen frühzeitig in die IV eintreten, ist tragisch für die Betroffenen und eine Belastung für das Sozialwerk. Die Arbeitgeber unterstützen deshalb verstärkte Anstrengungen zur Arbeitsmarktintegration junger Menschen mit psychischen Problemen. Ein gelingender Einstieg in die Arbeitswelt ist zentral für die persönliche Entwicklung, die soziale Teilhabe und die langfristige wirtschaftliche Eigenständigkeit der Betroffenen.

Die Arbeitgeber engagieren sich bereits heute aktiv in diesem Bereich – unter anderem über die Initiative Compasso, die Unternehmen praxisnahe Instrumente zur betrieblichen Integration – auch von Jugendlichen – zur Verfügung stellt.