Kernkraftwerk Leibstadt: Ältere Arbeitnehmer – ein Asset

27. Juli 2015 Best Practice

Beim Kernkraftwerk Leibstadt sind viele Jobs hochspezialisiert – auch und vor allem wegen der hohen Sicherheitsstandards. Gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter sind deshalb das A und O für das Unternehmen. Entsprechend ist dem Kernkraftwerk viel daran gelegen, dass seine Mitarbeiter – auch die älteren – dem Unternehmen treu bleiben.

«Sicher, zuverlässig und wirtschaftlich» – so das Credo des Kernkraftwerks Leibstadt. Genauso verantwortungsvoll geht das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern um. Und das ist wichtig. Denn bei einem Kernkraftwerk zählt Know-how viel. «Bei uns gelten erhöhte Sicherheitsanforderungen – das hat Auswirkungen auf die Personalführung», unterstreicht Karin Tobler, Leiterin Human-Resources. Das Betreiben eines Kernkraftwerks sei stark reglementiert. Unter anderem verlange die Aufsichtsbehörde ENSI, dass das Wissen innerhalb der Organisation bestmöglich erhalten werde. «Mit einer langfristigen Personalplanung und einer funktionsgerechten internen Ausbildung erfüllen wir diese Anforderungen.»

Die älteren Mitarbeiter spielen dabei eine wichtige Rolle. So setzt das Unternehmen im Rahmen der internen Ausbildung u.a. auf Tandem-Lösungen, bei denen die Älteren und Erfahrenen die neuen Mitarbeiter «on the job» begleiten. Zudem führt das Kernkraftwerk mit seinen Mitarbeitern ab deren 58. Altersjahr spezifische Personalgespräche. Diese ermöglichen einerseits eine umsichtige Nachfolge-Planung, andererseits klären sie die Bedürfnisse der Mitarbeiter in deren letztem Berufsabschnitt. «Wir wollen unsere Mitarbeiter – auch die älteren – so lange wie möglich im Unternehmen behalten», meint Tobler.

Mit dem Konzept «Wissensmanagement» hat das Kernkraftwerk ein weiteres Förderkonzept am Start. Dabei geben die Älteren ihr Know-how und ihre Erfahrung an die neuen und die jüngeren Mitarbeiter weiter. Das Modell zahlt sich nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die älteren Arbeitnehmer aus. Als Wissensvermittler werden sie allseits sehr geschätzt. Nicht zuletzt können Pensionierte – je nach betrieblichem Bedarf – mit einem Teilzeit-Pensum weiterarbeiten. Und wenn es bei den Jahreshauptrevisionen alle Hände an Deck braucht, hilft ein Pool von pensionierten Mitarbeitern, die Arbeitsspitzen abzufedern.

Steckbrief

  • Branche: Kernenergie

  • Ort: Leibstadt

  • Mitarbeiter: 550

  • Davon Ü45: rund 300

Weitere Informationen

  • Kontaktperson Kernkraftwerk Leibstadt: Karin Tobler, Leiterin Human-Resources, karin.tobler@kkl.ch