Grundsätzlich geniesst die Schweizer Berufsbildung national als auch international eine hohe Anerkennung und ist gut positioniert. Dennoch steht sie vor Herausforderungen, die angegangen werden müssen: der grassierende Arbeitskräftemangel, die sich rasch wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes und die allgemeine Tendenz hin zu allgemeinbildenden Ausbildungen. Damit beschäftigte sich das Spitzentreffen der Berufsbildung 2024, das heute in Bern stattfand; der Fokus der Gespräche unter der Leitung von Bundesrat Guy Parmelin lag auf der Weiterentwicklung des Berufsbildungssystems.
Das Ziel – diesbezüglich waren sich die Teilnehmenden einig – müsse es sein, dass die Ausbildungsqualität und die Reformfähigkeit nachhaltig gewährleistet werde. Dazu gehöre, dass sich die Berufsbilder jeweils zeitnah den Anforderungen des Arbeitsmarkts anpasse und diejenigen Fachkräfte ausgebildet werden, die der Arbeitsmarkt braucht. Ausserdem sei eine stärkere Zusammenarbeit der Verbundpartner und konstante Innovationsbereitschaft notwendig. Zu guter Letzt sollen unterschiedliche Projekte das Arbeitskräftepotenzial besser ausgeschöpft helfen – wie etwa der Berufsabschluss für Erwachsene, an dessen Umsetzung eine Koordinationsgruppe arbeitet und deren Mandat gerade bis Ende 2026 verlängert wurde.
Thema des Spitzentreffens war auch das Massnahmenpaket zur Stärkung der höheren Berufsbildung, was unter anderem die Einführung der ergänzenden Titel «Professional Bachelor» oder «Professional Master» vorsieht. Ziel ist es, dass der Bundesrat eine entsprechende Botschaft zuhanden des Parlaments bis spätestens Mitte 2025 verabschieden kann.
Tripartite Bildungskonferenz vertieft die Resultate des Spitzentreffens
Die Ergebnisse des heutigen Spitzentreffens dienen als Vorarbeit für vertiefende Weiterarbeit der Tripartiten Berufsbildungskonferenz (TBBK) im Sommer 2025, bei der auch der Schweizerische Arbeitgeberverband mitwirken wird. In die Arbeiten einfliessen werden die Ergebnisse aus der Verbundpartnertagung vom kommenden März sowie Erkenntnisse von Seiten des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Die beteiligten Partner werden mögliche Massnahmen zur Förderung und nachhaltigen Stärkung der Berufsbildung prüfen.