Ein höheres Rentenalter wird mehrheitsfähig

23. Juli 2018 News

Die neueste Umfrage von GfS Bern zeigt, dass die Mehrheit der befragten Männer und Frauen eine Angleichung des Rentenalters auf 65/65 befürwortet. Selbst ein Vorschlag der Industrie- und Handelskammer Thurgau, der eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters auf 66/66 vorsieht, findet eine knappe Mehrheit. Das zeigt, dass die Akzeptanz im Volk steigt, für sichere Renten auf heutigem Niveau länger zu arbeiten.

Das Forschungsinstitut GfS Bern hat im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Thurgau eine Umfrage zur Reform der Schweizer Altersvorsorge durchgeführt. Laut der Umfrage spricht sich die grosse Mehrheit der Befragten für die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre aus. Männer stimmen dem mit 78 Prozent deutlicher zu als Frauen mit 54 Prozent. Der Vorschlag findet sowohl im bürgerlichen als auch im links-grünen Lager eine Mehrheit. Die Resultate zeigen damit, dass der Bundesrat mit seinem Vorschlag, das Rentenalter in vier Schritten auf 65/65 anzugleichen, bei der Bevölkerung auf Zustimmung stösst. Teure Ausgleichsmassnahmen für die Erhöhung des Frauenrentenalters, wie sie der Bundesrat vorsieht, sind aufgrund der Resultate jedoch nicht angezeigt.

GfS Bern hat die Teilnehmenden zudem zum Vorschlag von IHK-Thurgau befragt, der eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters ab 2021 für beide Geschlechter vorsieht: pro Jahr um zwei Monate bei den Frauen und um einen Monat bei den Männern. Damit stünden 2032 sowohl Männer als auch Frauen bei einem Rentenalter von 66 Jahren. Die Umfrage ergibt eine knappe Mehrheit von 51 Prozent für den Vorschlag. Sie belegt somit wie schon die VOTO-Analyse zur Abstimmung über die Reform Altersvorsorge 2020 sowie die letzte Vimentis-Umfrage, dass eine Erhöhung des Rentenalters über 65 hinaus weiter an Akzeptanz gewinnt. Das Volk hat die demografischen Herausforderungen einer alternden Gesellschaft verstanden und ist zunehmend bereit, länger zu arbeiten, um die Renten auf heutigem Niveau zu sichern.