Unerfreuliche Zwischenbilanz zum IV-Assistenzbeitrag

18. August 2014 News

Der IV-Assistenzbeitrag, der Rentnern ein selbstbestimmteres Leben ermöglichen soll, ist massiv teurer als geplant. Damit werden Befürchtungen von Kritikern wahr, die aufgrund des unverhältnismässigen Aufwands pro Fall vor zu hohen Kosten und zu wenig Wirkung warnten. Angesichts der dringenden Sanierung der IV ist diese Entwicklung unerfreulich.

Der Assistenzbeitrag der Invalidenversicherung soll IV-Bezügern ein selbstbestimmteres Leben ermöglichen. Ein erster Zwischenbericht zieht nun eine durchzogene Bilanz. Zwar wurden die qualitativen Ziele grösstenteils erreicht, jedoch ist die Massnahme um einiges teurer als budgetiert. Zwischen 2012 und 2013 bezogen bloss 750 Personen einen Assistenzbeitrag. Ursprünglich rechnete man allein jährlich mit durchschnittlich 600 Personen. Trotz der tieferen Fallzahl kostete der Assistenzbeitrag mit über 21 Millionen Franken aber bereits gut 3 Millionen mehr als angenommen. Konkret: Die Kosten pro Fall sind massiv höher als geplant, die Wirkung ist damit infrage gestellt.

Von Beginn weg gab es Zweifel an der Idee des Assistenzbeitrags. Dieser sei an sich zwar sinnvoll, die Kosten würden wegen des unverhältnismässigen Aufwands pro Fall aber bald aus dem Ruder laufen, und die erhoffte Wirkung werde sich damit nicht erzielen lassen. Die Zwischenbilanz widerlegt diese Befürchtung vorläufig leider nicht. Die viel zu hohen Fallkosten lassen auf einen enormen administrativen Aufwand schliessen.

Angesichts der dringenden Sanierung der IV ist dieser Zwischenstand unerfreulich. Die Entwicklung der Kosten für den Assistenzbeitrag muss deshalb weiterhin kritisch beobachtet werden. Sollten sich die Ausgaben nicht normalisieren, so müssen rechtzeitig Korrekturmassnahmen ergriffen werden.