IV spart mit Betrugsbekämpfung 100 Millionen Franken

23. Mai 2012 News

Die Invalidenversicherung sparte im letzten Jahr hochgerechnet rund 100 Mio. Franken ein, weil sie in 320 Fällen IV-Bezügern einen Betrug nachweisen konnte.

Seit gut vier Jahren betreiben alle IV-Stellen ein Betrugsbekämpfungs-Management. 2011 leiteten sie 2520 Dossiers an ihre Spezialisten zur näheren Abklärung weiter. Hinzu kamen 1400 Fälle, die Ende 2010 noch nicht abgeschlossen waren, wie das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) mitteilte.

Insgesamt 270 ganze Renten eingespart
2250 der Dossiers konnten letztes Jahr abschliessend bearbeitet werden, 260 davon nach einer Observation. In 320 Fällen konnte ein Betrug nachgewiesen werden. Für die betroffenen IV-Bezügerinnen und -Bezüger hatte dies eine Herabsetzung oder Aufhebung der Rentenleistung respektive die Nichtzusprache einer Neurente zur Folge. Damit konnten insgesamt umgerechnet 270 ganze Renten eingespart werden.

Daraus resultiert eine hochgerechnete Gesamteinsparung der IV von rund 100 Mio. Franken. 2010 konnten so 80 Mio. Franken eingespart werden. Berechnet werden die Einsparungen auf der Basis des durchschnittlichen Betrages einer ordentlichen IV-Rente und der Bezugsdauer bis zum Erreichen des AHV-Rentenalters.

Kosten von 7,3 Millionen Franken
In 42 Fällen haben die IV-Stellen unrechtmässig bezogene Leistungen zurückgefordert. Nach Auskunft des BSV geht es hier um Fälle, in denen eine Rückzahlungsforderung Erfolg haben könnte. Gegen 30 Personen wurde Strafanzeige erstattet, weil sich Hinweise auf strafrechtlich relevantes Verhalten ergaben.

Die Kosten für die Betrugsbekämpfung beliefen sich letztes Jahr auf rund 7,3 Mio. Franken (6,8 Mio. Franken für Personal, 0,5 Mio. Franken für Observationen). 2010 betrugen die Kosten 7,15 Mio. Franken.