compenswiss: erfreuliches Anlageresultat mit grossem Aber

18. Februar 2025 News

Der Ausgleichsfonds der AHV, IV und EO erzielte 2024 eine Rendite von über fünf Milliarden Franken. Doch trotz positiver Entwicklung bleibt die Finanzlage angespannt: Ab 2026 droht der AHV aufgrund der nach wie vor noch nicht finanzierten 13. AHV-Rente ein negatives Umlageergebnis. Gleichzeitig steht auch die IV finanziell unter Druck. Ein weiterer Ausbau der Sozialversicherungen würde die Situation verschärfen und das Vorsorgesystem gefährden.

Der Ausgleichsfonds der AHV, IV und der EO, compenswiss, verkündet heute ein positives Anlageresultat für das Jahr 2024. Es beläuft sich auf 7,33 Prozent, womit das Gesamtvermögen um über fünf Milliarden Franken gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat – und dies trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage auf den Märkten. Grund dafür sind einerseits die Anlagerendite und andererseits die erhöhte Mehrwertsteuer (von 7,7 auf 8,1 Prozent), die nach der Annahme der AHV21-Reform 2024 zum ersten Mal zum Tragen kam.

Die finanzielle Lage der Vorsorgewerke ist nach wie vor schlecht

Obwohl der Ausgleichsfonds sowohl 2023 als auch 2024 ein positives Resultat aufweist, vermögen die beiden Jahre selbst kumuliert die negative Performance von 2022 nicht auszugleichen. Auch angesichts der düsteren Perspektive ist dieses positive Resultat mit Vorsicht zu geniessen: Ab 2026 ist in der AHV mit einem negativen Umlageergebnis zu rechnen. Entsprechend kann es sein, dass ein Teil des von compenswiss verwalteten Vermögens liquidiert werden muss, um diese Finanzierungslücke zu füllen. Grund dafür sind ungeklärte Fragen in Bezug auf die Finanzierung. Einerseits aufgrund des demografischen Wandels und andererseits, weil die Finanzierung der 13. AHV-Rente nach wie vor offen ist. Hier sprechen sich die Arbeitgeber klar für eine Finanzierung über die Mehrwertsteuer aus – auch, damit sich alle an der Finanzierung beteiligen. Auch jene, die direkt davon profitieren. Ein weiterer Faktor ist die IV, die aufgrund der steigenden Anzahl Neurenten finanziell unter Druck steht und eine gegenüber der AHV offene Schuld von 10 Milliarden in absehbarer Zeit nicht zurückzahlen kann.

Kein weiterer Sozialversicherungsausbau mit Kostenfolgen

Diese prekäre finanzielle Situation der Sozialversicherungen gilt es insbesondere in Diskussionen um linke Ausbauwünsche zu berücksichtigen. Das Versicherungssystem kann sich keinen weiteren Ausbau mit milliardenschweren Kostenfolgen mehr leisten, denn es ächzt jetzt schon unter der Last der aktuellen und zukünftigen Leistungsversprechen. Auch wenn das heute präsentiere Anlageresultat des Ausgleichsfonds der AHV, IV und EO für das Jahr 2024 positiv ist, sind die Vorgewerke finanziell nicht gesichert. Es braucht dringend strukturelle Reformen, um die Finanzierung langfristig zu stabilisieren.