Lehrplan 21: Die Stossrichtung stimmt

7. Januar 2014 News

Die Ausrichtung des Lehrplans 21 stimmt für den Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV). Positiv sind vor allem die Harmonisierungseffekte und die Kompetenzorientierung des Lehrplans. Für das fächerübergreifende Thema «Berufliche Orientierung» fordert der SAV jedoch mehr Zeit und eine höhere Verbindlichkeit. Es ist Aufgabe der Volksschule, den Übergang in die Arbeitswelt so erfolgreich wie möglich zu gestalten. Den Lehrplan gilt es zudem möglichst einheitlich umzusetzen. Nur so kann die beabsichtigte Harmonisierung realisiert werden.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) begrüsst die Stossrichtung des Lehrplans 21. Insbesondere dessen Harmonisierungseffekte und Kompetenzorientierung sind für den SAV positiv. Dank der Harmonisierung können die Arbeitgeber die Leistungen der Schulabgänger einfacher beurteilen und Lernende aus verschiedenen kantonalen Schulsystemen leichter rekrutieren. Die Arbeitgeber begrüssen zudem den vom Lehrplan vorgesehenen verbesserten Übergang in die Arbeitswelt und die vereinfachte interkantonale Mobilität von Familien mit schulpflichtigen Kindern.

Das Hauptaugenmerk des SAV im Rahmen des Lehrplans 21 liegt auf dem fächerübergreifenden Thema «Berufliche Orientierung». Er fordert für diesen Bereich denn auch mehr Zeit und eine höhere Verbindlichkeit. Es ist Aufgabe der Volksschule, einen nahtlosen und erfolgreichen Übergang von der Volksschule zur Berufsbildung zu ermöglichen.

Mit Blick auf die im Lehrplan 21 definierten Mindestanforderungen gibt der SAV zu bedenken, dass diese für viele berufliche Grundbildungen nicht ausreichen. Die über 200 Berufsausbildungen stellen unterschiedliche schulische Anforderungen an die Lernenden und verlangen teils Kenntnisse, die deutlich über besagten Mindestanforderungen liegen. Neben den Mindestanforderungen sollte der Lehrplan also noch weitere Anforderungsniveaus definieren. Thematisch ist für den SAV eine Stärkung der technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächer, der Informatik und der Financial Literacy zentral. Zudem sollte der Lehrplanteil «Wirtschaft, Arbeit, Haushalt im 3. Zyklus», der sich überwiegend mit Nachhaltigkeitsfragen beschäftigt, überarbeitet werden: Der Schritt in die Arbeitswelt bedeutet für die Jugendlichen auch einen Rollenwechsel – vom Konsumenten zum Produzenten von Gütern und Dienstleistungen. Folgerichtig sollte der Lehrplan die unternehmerische Perspektive verstärkt berücksichtigen.

Bei der Umsetzung des rahmengebenden Lehrplans 21 verfügen die Kantone, die Schulen und die einzelnen Lehrpersonen über viel Handlungsspielraum. Es ist daher notwendig, dass sich die Kantone zu einer möglichst einheitlichen Umsetzung des Lehrplans bekennen. Nur so kann die vom Lehrplan angestrebte Harmonisierung realisiert werden.