Weniger Armut in der Schweiz

27. März 2012 News

Bei 7,8% der Schweizer Bevölkerung lag das verfügbare Haushaltseinkommen im Jahr 2010 unterhalb der absoluten Armutsgrenze. 586 000 Menschen in der Schweiz – das ist etwa jede 13. Person – waren damit von Armut betroffen. Die Armutsquote sinkt: Im Jahr 2008 hatte sie noch 9,1% betragen, teilt das Bundesamt für Statistik mit.

Nicht alle Bevölkerungsgruppen waren 2010 gleich stark von Armut betroffen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in seiner Armutsstatistik 2008 bis 2010 schreibt. So bestehen zum Beispiel deutliche Unterschiede nach dem Bildungsstand, wobei das Armutsrisiko mit zunehmendem Bildungsniveau sinkt. Personen ohne nachobligatorische Schulbildung (7,0%) sind doppelt so häufig arm wie Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einer Matura (Sekundarstufe II; 14,0%). Auch im Vergleich zur gesamten Bevölkerung ist ihre Armutsquote überdurchschnittlich hoch, während Absolventinnen und Absolventen einer Universität oder Fachhochschule (Tertiärstufe) mit 4,7% eine der tiefsten Armutsquoten aufweisen.

Gemäss BFS sind Schweizerinnen und Schweizer tendenziell weniger von Armut betroffen als Ausländerinnen und Ausländer (7,6% gegenüber 8,6%), wobei zwischen den Nationalitätengruppen grössere Unterschiede festgestellt werden können. So liegt die Armutsquote der Nord- und Westeuropäer eher unter dem Durchschnitt (6,4%), während Personen aus Südeuropa und den übrigen Ländern etwas höhere Armutsquoten aufweisen (9,3% resp. 9,6%).

Die Ergebnisse der Armutsstatistik beruhen auf der neuen Erhebung über die Einkommen und die Lebensbedingungen (Statistics on Income and Living Conditions, SILC), welche auch auf europäischer Ebene für Analysen zur Armutsthematik verwendet wird. In der Schweiz basiert die Erhebung auf einer Stichprobe von rund 7000 Haushalten mit etwas über 17 000 Personen.