Lohnunterschiede verringern sich weiter

14. Mai 2018 News

Die jüngste Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik zeigt erneut, dass sich die Löhne in der Schweiz erfreulich entwickeln. So ist der Medianlohn einer Vollzeitstelle zwischen 2014 und 2016 um 1,2 Prozent gestiegen. Die Lohnschere hat sich verringert, und der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern hat ebenfalls weiter abgenommen. Um letzteren nachhaltig zu senken, sind Massnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf unabdingbar.

Die ersten Ergebnisse aus der Lohnstrukturerhebung 2016 zeichnen ein positives Bild der Entwicklung der Löhne in der Schweiz. Wie das Bundesamt für Statistik mitteilt, ist der Medianlohn im Untersuchungszeitraum von 2014 bis 2016 auf hohe 6502 Franken brutto pro Monat für eine Vollzeitstelle gestiegen. Dies entspricht einem Lohnwachstum von 1,2 Prozent und ist angesichts des eher schwachen Wirtschaftswachstums, der leicht rückläufigen Arbeitsstunden und der negativen Teuerung in diesem Zeitraum bemerkenswert.

Auch der Trend zu immer geringeren Unterschieden zwischen den höchsten und den tiefsten Löhnen setzte sich fort. Zum einen nahm der Anteil an Tieflohnstellen – Stellen mit einem Bruttolohn von weniger als 4335 Franken monatlich – ab, zum anderen legten die Löhne im niedrigsten Lohnsegment prozentual am stärksten zu. Dies zeigt, dass die Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden über alle Lohnklassen hinweg angemessen am Unternehmenserfolg partizipieren lassen.

Weiterhin rückläufig ist zudem der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern: Er reduzierte sich um einen halben Prozentpunkt auf 12,0 Prozent im Jahr 2016. Diese Differenz lässt sich durch verschiedene geschlechtsspezifische Unterschiede erklären, beispielsweise bei der Berufswahl, der Ausbildung und dem Erwerbsverlauf. Vor allem Frauen reduzieren während der Kinderbetreuungsjahre ihre Erwerbstätigkeit, was sich nachteilig auf die Lohnentwicklung auswirkt. Um den Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern nachhaltig zu verringern, ist deshalb bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und insbesondere beim Aufbau von Tagesschulen anzusetzen. Dazu existieren auf regionaler Ebene bereits verschiedene, breit abgestützte Projekte. In der Stadt Zürich etwa wird das Stimmvolk demnächst über die Vorlage «Projekt Tagesschule 2025» abstimmen.