Mit einem Minus von 9,4 Prozent war die Nettozuwanderung in die Schweiz 2015 im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig. Dies zeigen die neusten Zahlen des Staatssekretariats für Migration. Damit hat sich die abnehmende Tendenz weiter verstärkt, die schon im ersten Halbjahr 2015 (- 5,4 Prozent) sowie im Gesamtjahr 2014 (-2,7 Prozent) festzustellen war.
Die Zahlen bringen einerseits zum Ausdruck, dass die Zuwanderung keineswegs ungebremst weitergeht, wie die Befürworter der Zuwanderungsbeschränkung beanstanden. Weil aber nach wie vor die meisten Ausländer aus Gründen der Erwerbstätigkeit in die Schweiz kommen, wird andererseits auch deutlich: Deren Zahl kann nicht von heute auf morgen zurückgefahren werden. Denn die Massnahmen zur besseren Nutzung des inländischen Potenzials an Arbeitskräften wirken auf dem Arbeitsmarkt erst mit einer zeitlichen Verzögerung. Mit anderen Worten: Die Nachfrage nach Arbeitskräften in gewissen Branchen kann nach wie vor nicht allein mit dem im Inland verfügbaren Angebot gedeckt werden.