Die Suva sprach im vergangenen Jahr erneut weniger Invalidenrenten aus. Die Versicherungsgesellschaft führt dies auf ihre Strategie zurück, Verunfallte wieder ins Berufsleben einzugliedern. Hingegen nahmen die Kosten für Taggelder und Heilung zu.
Die Suva verzeichnete im vergangenen Jahr ein Rekordtief bei den neu ausgesprochenen Invalidenrenten. 2011 seien es 1727 Fälle gewesen, 12,7% weniger als im Jahr davor. Seit dem Höchststand 2003 (3357 Renten) habe sich die Zahl fast halbiert.
Bonus von maximal 10 000 Franken
Die Versicherungsgesellschaft mit Hauptsitz in Luzern begründet diesen Rückgang mit den verstärkten Bemühungen, Rentenbezüger in die Arbeitswelt zurückzuführen. Dabei handle es sich um ein Anreizsystem für Arbeitgeber, Verunfallten eine Stelle anzubieten. Die Suva zahlt während der Einarbeitungszeit Taggelder, übernimmt Kosten für Anpassungen am Arbeitsplatz und belohnt Unternehmen bei einer endgültigen Anstellung einen Bonus von maximal 10 000 Franken.
Mit New Case Management sei es gelungen, mehr als 60 gesundheitlich eingeschränkten Menschen eine Stelle zu verschaffen. Rund 100 000 Menschen erhielten im vergangenen Jahr eine Suva-Rente. Bei drei Vierteln der Fälle handelt es sich um Invalidenrenten, knapp ein Viertel sind Hinterbliebenenrenten.
Stabile Versicherungskosten
Eine Zunahme verzeichnete die Suva 2011 bei den Unfallzahlen: Die Schadenfälle stiegen um rund 1,6% auf 466 424. Einerseits zahlte die Suva Taggelder in Höhe von 1,19 Mrd. Franken, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Dies entspricht einer Zunahme von 3,3%. Die Heilkosten stiegen ebenfalls um 2,2% und erreichten erstmals die Milliardengrenze.
Anderseits musste die Suva fast 10% weniger Geld zurückstellen, um die Invalidenrenten zu finanzieren. Der Betrag beläuft sich für 2011 auf 482,4 Mio. Franken. Die Versicherungskosten blieben somit praktisch stabil.