Lehrstellenkonferenz diskutiert Herausforderungen für die Berufsbildung

23. November 2012 News

Mehr Junge für technische Berufe motivieren, das Potenzial von Migranten besser nutzen und Lehrbetriebe administrativ entlasten: Diese und weitere bildungspolitischen Massnahmen wurden an der 8. nationalen Lehrstellenkonferenz verabschiedet – mit dem Ziel, Unternehmen aller Branchen mit geeigneten Fachkräften zu versorgen.

An der 8. Nationalen Lehrstellenkonferenz in Martigny standen die Auswirkungen des Strukturwandels und die Gefahr einer schleichenden Deindustrialisierung im Fokus der Gespräche zwischen Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements EVD, den Sozialpartnern und Akteuren aus Politik und Wirtschaft. Wie andere Industrienationen hat sich auch die Schweiz in den letzten Jahren immer mehr zur Dienstleistungsgesellschaft gewandelt. Drei Viertel aller Erwerbstätigen sind heute im Dienstleistungssektor tätig.

Bildungspolitische Massnahmen
Vor diesem Hintergrund verabschiedeten die Teilnehmenden der Lehrstellenkonferenz bildungspolitische Massnahmen, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Schweiz als breit diversifizierte Volkswirtschaft zu stärken. So sollen noch mehr Junge und insbesondere junge Frauen für technische Berufe motiviert und mit Nachholbildung mehr Fachkräfte rekrutiert werden. Zudem soll das Potenzial von Migrantinnen und Migranten gezielter genutzt werden. Die höhere Berufsbildung soll gestärkt und ihr Potenzial für den Werk- und Denkplatz Schweiz ausgeschöpft werden. Parallel dazu werden Lehrbetriebe durch schlanke Prozesse administrativ entlastet.

Neben dem Schwerpunktthema Deindustrialisierung liess sich die Lehrstellenkonferenz über den Stand der Folgearbeiten zum letztjährigen Thema Berufliche Mobilität informieren. Im Weiteren wollen die Verbundpartner an den bewährten Massnahmen festhalten, die Jugendliche beim Übergang in den Arbeitsmarkt unterstützen; namentlich Brückenangebote, Coaching/Mentoring, Case Management Berufsbildung, Lehrstellenförderung und Lehrbetriebsverbünde.

Lehrstellenbarometer: Stabiler Lehrstellenmarkt
Das an der Lehrstellenkonferenz veröffentlichte Lehrstellenbarometer mit Stichtag 31. August 2012 zeichnet ein stabiles Bild des Lehrstellenmarkts: Das Angebot an Lehrstellen bei den Unternehmen (92 000) übertrifft die Eintritte in die berufliche Grundbildung bei den Jugendlichen (85 000). Insgesamt wurden leicht weniger Lehrstellen angeboten als im Vorjahr; die Anzahl unbesetzter Lehrstellen blieb jedoch stabil (7000).