Der Lehrabschluss als Sprungbrett für eine höhere Berufsbildung

1. Februar 2012 News

Immer mehr junge Menschen streben nach einer abgeschlossenen beruflichen Grundbildung eine höhere Berufsbildung an. Dies zeigt die Publikation «Bildungsabschlüsse 2010» des Bundesamts für Statistik. Angesichts der rückläufigen Erwerbsbevölkerung und der steigenden Nachfrage nach höheren Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt erachtet der Schweizerische Arbeitgeberverband diese Entwicklung als positiv.

Neun von zehn jungen Leuten in der Schweiz schliessen eine Ausbildung auf Sekundarstufe II (Matur oder Berufslehrabschluss) erfolgreich ab – im internationalen (OECD-)Durchschnitt sind es acht von zehn. 2010 zählte man in der Schweiz rund 67 400 solcher Bildungsabschlüsse. 74% davon entfielen auf die berufliche Grundbildung (Handelsmittelschulausbildungen und Anlehre eingerechnet), 20% auf die gymnasialen Maturitäten, der Rest auf andere Abschlüsse.

60% mehr Bildungsabschlüsse bei «höhere Berufsbildungen»
So wie die meisten Gymnasiasten nach der Matur eine weitere Ausbildung an Hochschulen anstreben, so sehen auch immer mehr Lehrlinge inzwischen den Lehrabschluss nicht mehr als Endziel. Sie betrachten ihn als Zwischenstation der beruflichen Ausbildung – auf dem Weg zu einer höheren Berufsbildung. Die höhere Berufsbildung dient in erster Linie der Kaderausbildung und der Spezialisierung. Sie gilt, wie die Universitätsausbildung, als Ausbildung auf Tertiärstufe.

Die Bildungsabschlüsse auf der Stufe «höhere Berufsbildungen» nahmen in den letzten zehn Jahren um rund 60% zu, während die entsprechende Altersgruppe (23- bis 29-Jährige) gleichzeitig um 3% abnahm.

Höhere Berufsbildung weiterentwickeln
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sollte aber nach Meinung des Schweizerischen Arbeitgeberverbands insbesondere der Bereich der höheren Berufsbildung weiterentwickelt werden. Einerseits muss die Frage der öffentlichen Finanzierung besser geregelt werden. Anderseits muss es gelingen, die qualitativ hochstehenden Schweizer Berufsbildungsabschlüsse auch international verständlich darzustellen.

Rund 57% der Abschlüsse auf Tertiärstufe werden nach einem Hochschulstudium erworben und rund 43% nach einer höheren Berufsbildung: 20% erwarben Eidgenössische Fachausweise (nach einer Berufsprüfung), 11% die Höheren Fachschuldiplome, 5% Eidgenössische Diplome nach einer Höheren Fachprüfung und 7% andere höhere Berufsbildungsabschlüsse.