Rückgang der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern

21. Dezember 2012 News

Gemäss Lohnstrukturerhebung 2010 sind die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern zurückgegangen. Der grösste Teil der Lohndifferenzen ist durch strukturelle Faktoren wie unterschiedliche Qualifikationen, Dienstjahre oder Führungsfunktionen zu erklären. Hier muss nach Auffassung des Schweizerischen Arbeitgeberverbands in erster Linie angesetzt werden, um die Stellung der Frauen im Arbeitsmarkt zu verbessern.

Gestützt auf die Lohnstrukturerhebung (LSE) stellt das Bundesamt für Statistik (BFS) von 2008 bis 2010 einen weiteren Rückgang der Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern fest. Im privaten Sektor sind auch die statistisch nicht erklärbaren und vom BFS als diskriminierend bezeichneten Lohnunterschiede zurückgegangen.

Die Zahlen des BFS zeigen, dass der grösste Teil der Lohndifferenzen zwischen Frauen und Männern durch strukturelle Faktoren wie Alter, Qualifikation, Dienstjahre, Funktion und Tätigkeitsbereich begründet ist. So sind die so genannten Tieflohnstellen mehrheitlich von Frauen besetzt, auch finden sich generell weit weniger Frauen als Männer in Führungs- und höheren Fachfunktionen.

Wenn mittels statistischer Methoden die strukturellen Faktoren aus den Lohndifferenzen herausgefiltert werden, verbleiben gemäss Bundesamt für Statistik im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt 37,6 Prozent des Lohnunterschieds (gegenüber 39,6 Prozent im 2008) unerklärbar. Ob es sich hierbei durchwegs um diskriminierende Differenzen handelt, ist angesichts des groben Erfassungsrasters der LSE umstritten.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gefordert
Der Schweizerische Arbeitgeberverband tritt vorbehaltlos dafür ein, dass Frauen denselben Lohn erhalten wie Männer, wenn sie dieselbe Arbeit leisten. Das ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch eine personalpolitische Notwendigkeit. Die Lohndifferenzen zwischen Frauen und Männern können allerdings am wirksamsten reduziert werden, wenn Frauen und Männer dieselben generellen Arbeitsmarkt-Chancen haben.

Dazu bedarf es vor allem der weiteren Abkehr von der geschlechtsspezifischen Rollenverteilung in der Gesellschaft sowie zusätzlicher Anstrengungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In diesem Rahmen müssen dann die Unternehmungen durch arbeitsorganisatorische Massnahmen und entsprechende Laufbahnplanungen das Potenzial der heute gut ausgebildeten weiblichen Arbeitskräfte bestmöglich ausschöpfen.