Die OECD gibt der Schweiz vorwiegend gute Noten für die Integrationspolitik

15. Februar 2012 News

Die Schweiz erhält von der Entwicklungsorganisation OECD weitgehend gute Noten für die Integration von Migrantinnen und Migranten auf dem inländischen Arbeitsmarkt.

Die Schweiz ist unter den 34 Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eines der Länder mit dem höchsten Immigrantenanteil; so sind 27% der Personen im erwerbsfähigen Alter im Ausland geboren.

Drei Viertel der Zuwanderer mit Erwerbstätigkeit
Laut der jüngsten OECD-Studie funktioniert die Integration in der Schweiz insgesamt relativ gut. Drei Viertel der Zuwanderer gehen einer Erwerbstätigkeit nach – mehr als in jedem anderen OECD-Land. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen sei die Beschäftigungsquote der Immigranten höher als in den übrigen OECD-Ländern. Die Lage der zugewanderten Bevölkerung auf dem Arbeitsmarkt sei damit bedeutend besser als in anderen Ländern.

Zu den guten Ergebnissen trägt laut der Studie auch die besondere Konstellation bei den Herkunftsländern bei. Der Grossteil der Migranten – mehr als 60% – stammt aus OECD-Ländern mit hohem Einkommensniveau, mehr als die Hälfte davon aus den Nachbarländern, in denen eine der Schweizer Landessprachen gesprochen wird. Die anderen Immigranten kommen hauptsächlich aus den Ländern Ex-Jugoslawiens und der Türkei.

Integrationsdefizite bei Frauen mit Kindern
Trotz einem insgesamt positiven Bild bleibe die Integrationspolitik der Schweiz in vielerlei Hinsicht hinter dem zurück, was in anderen OECD-Ländern geleistet werde, heisst es in der Studie. Schwierig sei die Situation für gewisse Einwanderergruppen, zum Beispiel für Frauen mit kleinen Kindern. Es werde zu wenig unternommen, um die Integration der eingewanderten Frauen zu fördern. Diese hätten häufig nicht Zugang zu allen Massnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik.

Zudem gibt es laut der OECD-Studie Anzeichen, die darauf hinweisen, dass die Beschäftigungsquote dieser Bevölkerungsgruppe seit einigen Jahren sinkt.