Hoher Anteil an Erwerbstätigen in der Schweiz

16. Mai 2012 News

In der Schweiz ist der Anteil der Menschen, die arbeiten, mit 83% vergleichsweise hoch. Dies ist vor allem auf die stark verbreitete Teilzeitarbeit von Frauen zurückzuführen, wie aus der neuesten Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht.

In der Schweiz stieg der Anteil der Erwerbspersonen an der 15- bis 64-jährigen Bevölkerung (die Erwerbsquote) von 2001 bis 2011 von 81,2% auf 82,8%, die Beteiligung am Arbeitsmarkt nahm also leicht zu. Von den EU-/EFTA-Staaten hatte nur Island einen höheren Anteil mit 84,5%, der europäische Durchschnitt lag bei 71,2%. Zu den Erwerbspersonen zählen Erwerbstätige wie auch Stellensuchende.

Teilzeitarbeit: Bei Müttern Norm, bei Vätern Ausnahme
Teilzeitarbeit ist in der Schweiz stark verbreitet: Im Jahr 2011 arbeiteten 33,7% der Erwerbstätigen Teilzeit. Sie stand europaweit auf Platz zwei nach den Niederlanden, wo 49,1% ein Teilzeit-Arbeitspensum hatten. Der EU-Schnitt lag bei 19,5%.

Berücksichtigt man die hohe Teilzeitarbeit und rechnet die Erwerbsquote in Vollzeitstellen um, liegt diese seit zehn Jahren bei rund 71% der 15- bis 64-Jährigen. 76,7% der Frauen und 88,7% der Männer zwischen 15 und 64 Jahren waren auf dem Arbeitsmarkt aktiv. Diese Differenz hat sich in den letzten zehn Jahren verringert. Von den Frauen arbeiteten fast 57,8% Teilzeit, von den Männern 13,6%.

Bei den erwerbstätigen Müttern stellt Teilzeitarbeit die Norm dar, bei den Vätern bleibt sie die Ausnahme. Während 82,7% der erwerbstätigen Frauen, die in einem Paarhaushalt mit Kind(ern) unter 7 Jahren lebten, Teilzeit arbeiteten, war dies bei den Männern in derselben Situation lediglich  bei 8,6% der Fall. Die Väter sind jedoch am Aufholen, lag doch im Jahr 2001 die Quote noch bei 5,9%.

Bildung und Arbeitsmarkt-Beteiligung
Je höher die Bildung, desto stärker die Beteiligung am Arbeitsmarkt. Bei den 25- bis 64-Jährigen, die nur die neunjährige obligatorische Schulzeit absolviert haben, lag sie bei 74,4%, bei den Personen mit Matura oder Lehre waren es 85,5%, bei jenen mit einer Ausbildung auf Tertiärstufe (Universität, FH oder Ähnliches) 91,2%.

Im Jahr 2011 lag das geschätzte Durchschnittsalter beim Austritt aus dem Erwerbsleben bei 64,9 Jahren (2001 bis 2002: 64,5 Jahre). Zwischen 2010 und 2011 stieg die Anzahl Personen ab 65 Jahren je 100 Erwerbspersonen (von 15 bis 64 Jahren) von 30,3 auf 30,7 (2001: 28,2 Personen).