Weiterhin wenig Frauen in Chefpositionen von Unternehmen

3. Juni 2010 News

Während in den Chefetagen der 121 grössten Schweizer Unternehmen Deutsche, Amerikaner und Briten hoch im Kurs stehen, haben es Frauen noch immer schwer. Zu diesem Schluss kommt die Untersuchung einer Kadervermittlung.

Die Executive-Search-Firma Guido Schilling AG nahm zum fünften Mal die Geschäftsleitungen der in der Schweiz tätigen Unternehmen unter die Lupe. Die Erhebung erfasste jene 121 Betriebe mit der grössten Anzahl Mitarbeitender. Sie kommt zum Schluss, dass Frauen in den Geschäftsleitungen weiterhin rar sind. Hier habe er sich getäuscht, sagte der Personalvermittler Guido Schilling an einer Medienkonferenz. Noch vor 5 Jahren habe er prognostiziert, bis 2010 einen Frauenanteil von bis zu 15% in den Geschäftsleitungen der wichtigsten Schweizer Firmen anzutreffen. Gegenwärtig seien es 4% oder 1% weniger als vor einem Jahr. Dies liege nicht daran, wie er sagt, dass er den Entscheidungsträgern keine Kandidatinnen präsentieren könne.

Gemäss Erhebung hält die Internationalisierung im Spitzenmanagement schweizerischer Unternehmen an. Mit einem Ausländeranteil von 44% bleibt die Quote im Vergleich mit 2009 (45%) nahezu konstant.Bei der nationalen Herkunft der ausländischen Topmanager in Schweizer Firmen schwingt Deutschland weiterhin obenaus. 31% haben einen deutschen Pass, auf Stufe CEO sind es 43%. In den vergangenen 5 Jahren am stärksten zugelegt haben Führungskräfte aus dem englischen Sprachraum, von 83 (2006) auf total 129 Personen, wobei die US-Amerikaner und die Briten die zahlenmässig grössten Gruppierungen ausmachen.

Ergänzt wurde das vorliegende Zahlenmaterial erstmals auch mit Daten aus 109 Verwaltungsräten. Hier beträgt der Frauenanteil 10%. Personen nichtschweizerischer Provenienz sind zu 34% in den strategischen Gremien vertreten, auch hier zählen die Deutschen zur stärksten Gruppe. Das Durchschnittsalter in den Verwaltungsräten liegt bei 58 Jahren, in den Geschäftsleitungen beträgt es 50 Jahre.