Warnung vor Mangel an Arbeitskräften

25. Mai 2011 News

Der Arbeitnehmer-Dachbverband Travail.Suisse warnt auf Grund einer Studie vor einem Arbeitskräfte-Notstand. Demnach könnten im Jahr 2030 bis zu 400 000 Stellen nicht besetzt werden.

Grund für den Notstand sei nicht die Überalterung der Gesellschaft, sondern der fehlende Nachwuchs, hiess es an einer Medienkonferenz des Arbeitnehmer-Dachverbands Travail.Suisse. Um ohne Einwanderung einen Notstand zu verhindern, brauche die Schweiz einen demografie-tauglichen Arbeitsmarkt. Potenzial im Inland besteht laut Travail.Suisse bei Älteren und bei den Frauen. Laut einer Studie des Büros für arbeits- und sozialpolitische Studien (BASS) könnten etwa die Hälfte der 2030 freien Stellen vergeben werden, wenn sich weniger Menschen frühpensionieren lassen und Frauen vermehrt ausser Haus arbeiten.

Der Verband fordert mehr Investitionen in Bildung und Gesundheit und auch Verbesserungen in Sachen Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Konkret heisse das zum Beispiel mehr Ferien, mehr altersgerechte Arbeitsbedingungen für bessere Gesundheit, ein Vaterschaftsurlaub, mehr Teilzeitstellen, Betreuungseinrichtungen für Kinder und die Pflicht zur Weiterbildung. Das Büro BASS untersuchte für die Studie Nachfrage und Angebot an Arbeitskräften sowie die Auswirkungen möglicher Massnahmen. Aufgrund eines realen Wachstums von 1% und Annahmen zur Bevölkerungsentwicklung geht BASS von mehr als 400 000 unbesetzten Stellen im Jahr 2030 aus, sofern keine Gegenmassnahmen ergriffen werden.