Schweizer Wirtschaft wächst in turbulentem Umfeld

25. März 2011 News

Die Schweizer Wirtschaft wächst auch im turbulenten Umfeld stabil – dank der hohen ausländischen Nachfrage und einer robusten Binnenkonjunktur. Gemäss der Prognose der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF könnten die Katastrophe in Japan, die Schuldenkrise in Europa und das US-Defizit die Konjunktur dämpfen. Die Arbeitslosigkeit dürfte bis Ende 2012 weiter abnehmen.

Im laufenden Jahr dürfte das Wachstum dank der hohen Nachfrage aus dem Ausland und der robusten Lage der Schweizer Binnenkonjunktur 2,8% betragen. Dies prognostizieren die Fachleute der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF). 2012 wird das Bruttoinlandprodukt (BIP) gemäss der Prognose noch um 2,3% wachsen. Die KOF hat die Wachstumsaussichten stark nach oben korrigiert. Grund sind die neuesten Zahlen und Daten zur Wirtschaft. Im Dezember hatte das Institut für das laufende Jahr ein Wachstum von 1,9%  und für 2012 eine Zunahme der Wirtschaftsleistung um 2,0% vorausgesagt.

Auch das derzeitige Frankenhoch ist für die KOF kein Dauerzustand. Sie geht davon aus, dass eine leichte Abwertung des Frankens wieder möglich ist. Bis Ende 2012 steige der Wert eines Euros wieder in Richtung 1,40 Franken. Die KOF geht davon aus, dass die Anleger nicht pausenlos in gleich hohem Masse in den Schweizer Franken flüchten werden. Auch die Lage am Arbeitsmarkt wird zuversichtlicher eingeschätzt. Dieses Jahr wird mit einer Arbeitslosenquote von 3,0% (bisher 3,3%) gerechnet, die 2012 dann auf 2,7% (bisher 3,0%) sinken sollte.

Die globale Konjunktur habe nach einer zwischenzeitlichen Verschnaufpause im letzten Jahr wieder an Dynamik gewonnen. Allerdings weist die KOF darauf hin, dass zu den bereits vorhandenen Risiken neue dazugekommen seien. Die Folgen der Natur- und Atomkatastrophe in Japan seien derzeit schwer abzuschätzen. Kurzfristig werde die Katastrophe aber sowohl die japanische Wirtschaftsleistung als auch die Exportmöglichkeiten ausländischer Zulieferer belasten, heisst es in der Mitteilung der KOF. Unter den Risikofaktoren führt die KOF auch die Schuldenkrise in Europa, das amerikanische Budgetdefizit und die Unruhen in mehreren arabischen Ländern an.