OECD: Schweizer Arbeitsmarkt bleibt robust

7. Juli 2010 News

In der Schweiz ist die Arbeitslosigkeit während der weltweiten Wirtschaftskrise weniger stark gestiegen als in den meisten anderen Industrieländern. Zudem sind ältere Schweizerinnen und Schweizer länger erwerbstätig, kommt die OECD zum Schluss.

Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich in der Schweiz zwischen Frühling 2008 und Frühling 2010 von 3,5% auf 4,5%, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bekannt gab. In den OECD-Ländern stieg die Arbeitslosigkeit in dieser Zeit im Durchschnitt von 5,7% auf 8,7%. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) wendet eine andere Methode an und beziffert den Anstieg in der Schweiz von 2,6% auf 4,2%. Dennoch ist die Zunahme immer noch vergleichsweise gering.

Im Schweizer Arbeitsmarkt ist ein grosser Teil der erwachsenen Bevölkerung beschäftigt: 84% der Männer zwischen 15 und 64 Jahren sind erwerbstätig, das ist die höchste Erwerbsquote innerhalb der OECD. Der OECD-Durchschnitt beträgt 73%. Die Quote bei den Frauen erreicht knapp 74%, nur in Island und Norwegen sind Frauen häufiger erwerbstätig. Im OECD-Schnitt beläuft sich die Quote auf 56%. Allerdings übt fast die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in der Schweiz ihren Job nur Teilzeit aus (46%), während im gesamten OECD-Gebiet nur 26% der Frauen nicht Vollzeit arbeiten.

Auf Vollzeitstellen umgerechnet ist die Erwerbsquote der Frauen in der Schweiz mit knapp 40% leicht unterdurchschnittlich (OECD: 42%). 9,2% der erwerbstätigen Männer in der Schweiz arbeiten Teilzeit (OECD: 8,4%). Von den 55- bis 64-Jährigen in der Schweiz sind gut 68% noch erwerbstätig, während im OECD-Mittel nur 54,5% dieser Altersgruppe noch im Berufsleben stehen.