Mehr Konkurse, aber tiefere Verlustsumme

3. Juni 2010 News

Im Jahr 2009 wurden in der Schweiz 11 600 Konkurse eröffnet. Damit stieg diese Zahl so stark wie seit 10 Jahren nicht mehr. Die Gesamtverluste hingegen sanken deutlich auf 2,2 Mrd. Fr.; diese Zahl lag im Vergleich zum Vorjahr um 12 % tiefer.

8 % mehr Konkurse gegen juristische und natürliche Personen wurden 2009 in der Schweiz eröffnet. Die Zahl der Konkurse stieg damit auf 11 587. 2008 hatte der Anstieg nur 0,27 % betragen. Im vergangenen Jahr sei die grösste absolute und relative Zunahme von Konkurseröffnungen in den letzten 10 Jahren realisiert worden, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Von 2004 bis 2008 etwa schwankte die Zahl der Konkurseröffnungen zwischen 10 500 und 10 750.

Verlustsumme ging stark zurück
Gleichzeitig fielen 2009 aber auch die geringsten Gesamtverluste der letzten 10 Jahre an. Die aus den Konkurserledigungen entstandenen Verluste sanken nämlich um 12 % (-306 Mio.Fr.) auf 2,2 Mrd. Fr. Sie erreichen damit laut BFS weniger als die Hälfte der Rekordsumme von 4,7 Mrd. Fr. aus dem Jahr 2004. Im Gegensatz zu den übrigen Grossregionen erhöhte sich die Verlustsumme in der Genferseeregion und in Zürich. Erstere weist mit 979 Mio. Fr. (+43 %) die grössten Verluste unter den Grossregionen aus.

Die Zahl der ordentlichen und summarischen Konkurserledigungen nahm im vergangenen Jahr um 4 % auf 10 700 Fälle zu. Mit Ausnahme der Nordwestschweiz (-11 %) und des Espace Mittelland (-3 %) folgten alle Grossregionen der gesamtschweizerischen Entwicklung.

Leicht mehr Zahlungsbefehle
In allen sieben Grossregionen stieg die Zahl der Konkurseröffnungen 2009. Die höchste prozentuale Zunahme hatten das Tessin (+26 %), Zürich (+18 %) und die Zentralschweiz (+17 %). Weniger einheitlich verlief die Entwicklung in den Kantonen. In 18 Kantonen stiegen die Konkurseröffnungen an, in 8 Kantonen gingen sie zurück. Wie bereits in den Vorjahren wurden fast die Hälfte aller Konkurse in den Kantonen Zürich, Waadt, Bern und Genf eingeleitet.

Im vergangenen Jahr wurden zudem 2,5 Mio. Zahlungsbefehle ausgestellt. Das sind 1,6 % mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig blieb die Zahl der vollzogenen Pfändungen mit 1,4 Mio. stabil. Die Verwertungen gingen um 1,2 % auf 464 900 zurück. Laut BFS handelt es sich um die erste Abnahme seit 2003.