Konjunkturerholung mit Risiken

8. Juni 2010 News

Die Konjunktur-Experten des Bundes halten am Szenario einer langsam fortschreitenden Erholung der Schweizer Wirtschaft fest. Während sie die Wachstumsaussichten für 2010 sogar noch leicht besser als bisher einschätzen, sehen sie die Risiken im Aussenhandel gestiegen. Die Aussichten für den Arbeitsmarkt haben sich laut SECO weiter aufgehellt.

Die Experten des Bundes revidierten ihre Prognose für die Schweizer Wirtschaft  nach unten, teilte des Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit. Sie erwarten für 2011 neu ein Wachstum von 1,6%. Im März hatten sie noch ein Plus von 2,0% vorhergesagt. Für das laufende Jahr sind die Experten allerdings etwas optimistischer: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nimmt gemäss der neuen Prognose um 1,8% zu. Im März war noch ein Plus von 1,4% prognostiziert worden.

Euro-Tief bremst Schweizer Wirtschaft
Die erwartete Verlangsamung des Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr begründet das SECO mit den verhaltenen Konjunkturaussichten namentlich im Euro-Raum. Das könnte die Schweizer Exportwirtschaft bremsen. Knapp 60% der Schweizer Warenausfuhren gehen in den Euro-Raum. Dämpfend wirkt zudem der gegenüber dem Euro starke Franken. Das macht Schweizer Produkte im Ausland teurer.

Im Inland erwarten die Experten des Bundes weiterhin eine solide Entwicklung, wenngleich der Schwung auch hier etwas nachlassen dürfte. Namentlich bei den Bauinvestitionen zeichnen sich leichte Abschwächungstendenzen ab. Positive Impulse für die Konjunktur kommen weiterhin vom privaten Konsum, der sich als überaus robust erweist. Das hängt nicht zuletzt mit den Aufhellungen am Arbeitsmarkt zusammen. Die Erholung dürfte sich laut SECO-Prognose fortsetzen, aber ebenfalls langsamer als erwartet. Denn viele Unternehmen sind noch nicht ausgelastet. Die Arbeitslosenquote erreicht demnach 2010 im Jahresdurchschnitt 3,9% und sollte 2011 auf 3,7% sinken.