KOF: Unternehmen verlieren an Wettbewerbsfähigkeit

9. Februar 2012 News

Gemäss den Umfragen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) haben die Unternehmen in der Schweiz während der letzten Monate an Wettbewerbsfähigkeit eingebüsst. Insbesondere für stark exportorientierte Branchen hat sich die Geschäftslage eingetrübt.

Seit Mitte 2011 habe sich die Geschäftslage der Unternehmen in der Schweiz spürbar verschlechtert, teilt die KOF mit. Im ersten Quartal 2012 setze sich der Konjunkturabschwung fort. Vor allem stark exportorientierte Branchen vermeldeten Ergebnisse, die eine Rezession anzeigten, so die KOF.

In die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfragen sind die Antworten von knapp 7000 Unternehmen aus der Industrie, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen eingeflossen.

Kapazitätsauslastung in der Industrie gesunken
Die Firmen rechnen mit einem Personalabbau, wie die KOF weiter mitteilte. Aufgrund der Meldungen der Umfrageteilnehmer dürfte die Beschäftigung bereits im vierten Quartal 2011 leicht rückläufig gewesen sein. Einen Personalabbau dürfte es in den nächsten Monaten vor allem in der Industrie und im Gastgewerbe geben. Lediglich im Projektierungssektor und bei den übrigen Dienstleistungen wird mit einem Personalaufbau gerechnet.

In der Industrie leiden vor allem die Textil- und die Papierindustrie. Die Kapazitätsauslastung in der gesamten Industrie sank auf 82,6%. Sie liegt damit unter dem langjährigen Durchschnitt von 84%. Gemäss Umfragen beurteilen die Industrieunternehmen ihre Geschäftslage im Januar weiterhin als noch knapp befriedigend. Dies bedeutet gegenüber dem Vormonat keine weitere Verschlechterung. Erstmals rechnet nun auch das Baugewerbe mit einer rückläufigen Bautätigkeit. Der Rückgang finde aber von einem hohen Niveau aus statt, halten die KOF-Ökonomen fest.

Finanz- und Versicherungssektor vorsichtig positiv
Der Handel erwartet leicht sinkende Umsätze. Das Gastgewerbe befürchtet erneut einen deutlichen Nachfragerückgang. Im zweiten Halbjahr 2011 sei insbesondere die Nachfrage bei den Hotels eingebrochen.

Vorsichtig positive Signale kommen laut KOF aus dem Finanz- und Versicherungssektor. Die Banken beurteilen ihre Geschäftslage insgesamt leicht positiver als noch vor drei Monaten. Bei den Versicherungen wird die Geschäftslage nach wie vor als gut bezeichnet.