Die Integration psychisch behinderter Menschen stand im Zentrum der internationalen Konferenz “Mental Disability and Work: Breaking the Barriers” in Zürich. Die Tagung hatte zwei Ziele: Erstens sollte sie den Teilnehmenden bestehende Barrieren vor Augen führen und zweitens die Möglichkeit bieten, über konkrete Lösungen zu diskutieren.
In der Schweiz hat sich die Zahl der psychisch Kranken während der letzten 20 Jahre mehr als verdreifacht. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) spricht von psychischen Erkrankungen als der grössten neuen internationalen Herausforderung für die soziale Sicherheit.
Vorab Junge betroffen
Psychische Erkrankungen treten häufig früh auf. Bei den 20- bis 34-Jährigen hierzulande seien sie bei weitem der häufigste Grund für eine IV- Rente, schreibt das Eidgenössische Departement des Innern (EDI). Dies habe weitreichende soziale, menschliche und finanzielle Auswirkungen. Die berufliche Integration von IV-Rentnerinnen und -Rentnern sei nicht einfach, vor allem bei jungen Menschen ohne Berufserfahrung. Die Wiedereingliederung psychisch Kranker ermögliche es aber den Betroffenen, ihre beruflichen Fähigkeiten zu verwerten.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind die verschiedenen Akteure – Versicherte, Ärzteschaft, Eingliederungsfachleute, Arbeitgeber, Entscheidungsträger – für die Bedeutung der Integration und jeweiligen Bedürfnisse weiter zu sensibilisieren. Die Schweiz führte 2008 mit der 5. IV-Revision Früherkennungs- und Frühinterventionsmassnahmen ein, die mit neuen Integrationsmassnahmen speziell für psychisch Kranke ergänzt wurden.
Rasch intervenieren können
Die Schweiz verfügt somit über eine Grundlage, um rasch zu intervenieren und das Invaliditätsrisiko zu mindern. Die 6. IV-Revision setzt die Bestrebungen der 5. IV-Revision fort und stärkt dabei die für psychisch behinderte Menschen vorgesehenen Instrumente.
An der internationalen Konferenz in Zürich zum Thema “Integration psychisch Behinderter in die Arbeitswelt” nahm unter anderem Bundesrat Didier Burkhalter teil. Er unterstrich, dass es im Umgang mit psychisch Behinderten nötig sei, Brücken statt Barrieren zu errichten. Die vom EDI organisierte Konferenz verfolgte zwei Ziele: einerseits den Teilnehmenden bestehende Barrieren aufzeigen und die schwierige Situation psychisch Behinderter näherbringen, anderseits gemeinsam über konkrete Lösungen zu diskutieren. An der Konferenz nahmen rund 350 Personen teil.