Heimarbeit wird nicht mehr gefördert

22. September 2011 News

Der Bund hat Heimarbeit seit 62 Jahren mit jährlich 400 000 Franken unterstützt. Damit soll ab Anfang 2012 Schluss sein. Nach dem Ständerat – und im Sinne des Bundesrats – sprach sich auch der Nationalrat für die Streichung der Hilfe aus. Dieser Entscheid ist im Sinne des Schweizerischen Arbeitgeberverbands.

Der Nationalrat entschied sich mit 115 zu 48 Stimmen gegen eine weitere Unterstützung der Heimarbeit. Auch der Schweizerische Arbeitgeberverband sieht keine gewichtigen Gründe, die einer Aufhebung der Bundeshilfe entgegenstehen.

Laut Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann sind heute etwa 50 000 Menschen in Heimarbeit tätig, vor allem in Berggebieten. Von der Hilfe profitiert neben dem Kanton Uri und dem Kurszentrum Ballenberg auch die schweizerische Zentralstelle für Heimarbeit. Sie unterstützt und vermittelt arbeitslose Heimarbeitende und soll auch künftig nicht leer ausgehen. Über das Arbeitsvermittlungsgesetz wird sie weiterhin 200‘000 Franken zur Verfügung haben.

Die Heimarbeit als Beitrag zur Existenzsicherung habe an Bedeutung verloren, und die Nachfrage nach Heimarbeitskräften sei gesunken, argumentierten die Befürworter der Abschaffung. Zudem habe sich die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen verändert, begründete der Bundesrat die Vorlage.

Mit dem Neuen Finanzausgleich und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen seien Finanzinstrumente geschaffen worden, die den Sonderbelastungen der Gebirgsbevölkerung ausreichend Rechnung trügen.