Beschäftigung: Mehr Mitarbeitende im Dienstleistungssektor, weniger in der Industrie

27. Mai 2010 News

Die Lage am Arbeitsmarkt verbesserte sich im ersten Quartal 2010 leicht. Die Zahl der Mitarbeitenden im Dienstleistungssektor stieg an, die Industrie hingegen verzeichnete noch immer signifikante Einbussen.

Dank einem Zuwachs im Dienstleistungssektor verbesserte sich die Beschäftigungslage in der Schweiz im ersten Quartal 2010 insgesamt leicht. Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 0,1 % auf 3,961 Mio. Dem Plus von 0,8 % auf 2,94 Mio. Beschäftigte im Dienstleistungsbereich stand eine Abnahme um 1,9 % auf 1,021 Mio. Beschäftigte in der Industrie gegenüber.

Index der offenen Stellen wieder mit positivem Wert
Der Index der offenen Stellen deutet für die nächsten Quartale jedoch auf eine Verbesserung im sekundären Industriesektor hin, teilte das BFS weiter mit. Insgesamt sei mit einer allmählichen Verbesserung der Beschäftigungssituation in den nächsten Quartalen zu rechnen. Erstmals seit Beginn der Finanzkrise verzeichnete der Index der offenen Stellen im Jahresvergleich einen positiven Wert (+2,9 %). Während er im Dienstleistungssektor nahezu stagnierte (+0,2 %), nahm er in der Industrie um 11 % zu. Der Indikator der Beschäftigungsaussichten stieg um 4,7 %. Der Dienstleistungssektor verbuchte ein Plus von 3,3 %, in der Industrie legte der Indikator um 8,5 % zu.

Im ersten Quartal 2010 musste die Industrie dagegen eine weitere signifikante Einbusse hinnehmen, während der Dienstleistungssektor erneut zulegen konnte. Die Zahl der Beschäftigten in der Industrie nahm gemäss BFS-Erhebungen um 1,9 % auf 1,021 Mio. ab. Die grössten Einbussen gab es im Maschinenbau (-5,8 %). Im Dienstleistungssektor hingegen nahm die Zahl der Beschäftigten um 0,8 % auf 2,940 Mio. zu. Am deutlichsten war der Zuwachs bei den öffentlichen Verwaltungen (+4,6 %). Insgesamt erwies sich der Schweizer Arbeitsmarkt von Januar bis März als recht stabil. Die Zahl der Beschäftigten stieg innert Jahresfrist um 0,1 % auf 3,961 Mio.

4,535 Mio. Erwerbstätige in der Schweiz
Die Beschäftigungsstatistik ist eine Stichprobenerhebung bei rund 62 000 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Als Beschäftigter gilt, wer mindestens sechs Stunden pro Woche einer Arbeit nachgeht. Erfasst wird jede besetzte Stelle; Personen mit mehr als einem Job werden also mehrfach gezählt. Die Beschäftigungsstatistik unterscheidet sich damit von der Erwerbstätigenstatistik. Als erwerbstätig gilt, wer während mindestens einer Stunde pro Woche einer bezahlten Arbeit nachgeht oder unentgeltlich in einem Familienbetrieb tätig ist. Jede erwerbstätige Person wird nur einmal gezählt.

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im ersten Quartal um 0,3 % auf 4,535 Mio. Bei den Frauen fiel der Anstieg deutlicher aus (+0,6 % auf 2,063 Mio.) als bei den Männern (+0,1 % auf 2,472 Mio.) Bei den Schweizern nahm die Erwerbstätigkeit um 0,1 % auf 3,289 Mio. ab, während sie bei den Ausländern zunahm (+1,3 % auf 1,246 Mio.).