In der Schweiz waren noch nie so viele Firmen im Handelsregister eingetragen wie Ende 2009. Die Gesamtzahl lag bei rund 525 800 Unternehmen. Vorab GmbH-Gründungen lagen im Trend. Dagegen erreichten auch die Konkurse im vergangenen Jahr einen Höchststand.
Insgesamt 525 790 Unternehmen waren Ende 2009 im Schweizerischen Handelsregister eingetragen. Das sind so viele wie nie zuvor. Den Hauptanteil machen mit knapp 187 000 weiterhin Aktiengesellschaften aus; deren Zahl stieg 2009 um 1,6 %. Weniger im Trend sind Genossenschaften: Deren Zahl sank im Laufe des Jahres um 2,6 % auf knapp 10 700.
Attraktive GmbH
Bei Unternehmensgründungen wird dagegen die Rechtsform der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) immer beliebter. Wie aus der Handelsregisterstatistik des Bundesamts für Justiz (BJ) hervorgeht, gab es Ende 2009 in der Schweiz 118 134 GmbHs, das sind 7,6 % mehr als ein Jahr zuvor. Dies ist eine neue Rekordmarke.
Die Attraktivität der GmbHs hat laut BJ verschiedene Gründe. Seit der Einführung des revidierten GmbH-Rechts Anfang 2008 kann eine GmbH zum Beispiel durch eine Einzelperson gegründet werden. Das tiefe Stammkapital von 20 000 Fr. dürfte im Vergleich zum Aktienkapital ein weiterer Grund für die Beliebtheit dieser Rechtsform sein. Zudem wurde mit der Revision des GmbH-Rechts der Mindestnennwert eines Stammanteils auf 100 Fr. gesenkt – vorher war er auf 1000 Fr. gelegen – und deren Übertragbarkeit stark erleichtert.
Weniger Neueintragungen
Trotzdem ging die Zahl von Neueintragungen ins Handelsregister 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 % zurück. 35 454 neue Firmen wurden noch eingetragen und im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) publiziert.
Die Zahl der gelöschten Firmen stieg dagegen gemäss Statistik um 10,9 % auf 23 638. Bei einem grossen Teil der Löschungen handle es sich um Handelsregisterbereinigungen, schrieb das Bundesamt. Insgesamt wurden im SHAB 2009 gegen 270 000 Handelsregistermeldungen veröffentlicht, 28,6 % mehr als 2008.
2009 machten so viele Firmen Konkurs wie nie zuvor
Neben diesem Höchststand von aktiven Unternehmen gab es gemäss der Statistik der Gläubigervereinigung Creditreform 2009 in der Schweiz eine – negative – Rekordzahl an Konkursen. Im vergangenen Jahr meldeten 5215 Firmen Konkurs an. Dies entspricht einer Zunahme von 23,5 % gegenüber 2008. Es sei jedoch falsch, die hohe Zahl alleine der Wirtschaftskrise anzulasten, schreibt die Gläubigervereinigung. Sie weist explizit auf eine Gesetzesänderung hin, welche die Zahl der Konkurse so stark ansteigen liess.
Seit 2008 können Unternehmen nämlich wegen Organisationsmängeln von Richtern in den Konkurs geschickt werden. Die Zahl der auf diese Art Pleite gegangenen Unternehmen betrug im Jahr 2008 329 und 2009 bereits 1148. Ohne diese Konkurse wäre die Zahl der echten also durch Überschuldung ausgelösten Konkurse nicht um die erwähnten 23,5 %, sondern lediglich um 4,5 % gestiegen.
