Den Übergang von der obligatorischen Schule in die Berufsbildung verbessern

6. Juni 2011 News

Der Schweizerische Arbeitgeberverband plädiert für einen optimierten Übergang von der obligatorischen Schule in die Berufsbildung. So muss zum Beispiel der verstärkte Mangel an leistungsfähigen Jugendlichen in der beruflichen Grundbildung angegangen werden.

Viele Jugendliche in der Schweiz erleben den Übergang von der obligatorischen Schule in die nachobligatorische Ausbildung – also in die Berufsbildung und in allgemein bildende Schulen – als schwierig. Dieser Übergang wurde im Projekt «Nahtstelle» der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) unter die Lupe genommen. Am Projekt beteiligen sich auch die Organisationen der Arbeitswelt – unter anderem der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) – und der Bund.

Die Ziele des Projekts sind:

  • Den Anteil der Abschlüsse auf Sekundarstufe II bis 2015 von heute rund 90% auf 95% zu erhöhen
  • Zeitverluste durch Lehrstellenwechsel, Schulwechsel oder Wartejahre zu vermeiden
  • Problemgruppen früh zu erfassen (obligatorische Schule) und gezielt zu unterstützen.

Wichtige Berufs- und Schulwahlvorbereitung
In der Anhörung unterstreicht der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV), dass die Arbeitgeber an einem optimierten Übergang von der obligatorischen Schule insbesondere in die Berufsbildung sehr interessiert sind. Aus diesem Grund besteht bei den Arbeitgeberorganisationen eine hohe Bereitschaft, an dieser Nahtstelle mit ihrer Vielzahl von involvierten Akteuren Verbesserungen vorzunehmen. Besonders wichtig ist aus Arbeitgebersicht die gut funktionierende Berufs- und Schulwahlvorbereitung auf der Sekundarstufe I.

In der Umfrage bei den SAV-Mitgliedern bemängelten jedoch kritische Stimmen die zahlreichen und allgemein formulierten Massnahmen im Bericht, bei welchen oft nicht eindeutig ist, welche Rechte und Pflichten in welchen Fällen daraus abgeleitet werden können.

Commitment stärker auf zukünftige Herausforderungen ausrichten
Der SAV weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass das Projekt stark von den Problemen der Vergangenheit wie der Lehrstellenknappheit geprägt scheint. Tatsache jedoch ist, dass im Jahr 2010 ein Rekord an ausgeschriebenen Lehrstellen registriert wurde, und dies bei einer rückläufigen Zahl von Schulabgängern. Der Verband wünscht sich deshalb eine stärkere Ausrichtung des Commitments auf das zukünftige Umfeld und die daraus folgenden neuen Herausforderungen.

So sollte der Fokus nicht ausschliesslich auf den schulisch schwachen Jugendlichen liegen. Der SAV erwartet in den nächsten Jahren einen verstärken Mangel an schulisch leistungsfähigen Jugendlichen in der beruflichen Grundbildung. Dies nicht zuletzt aufgrund einer zunehmenden Konkurrenz zwischen den berufsbezogenen und den allgemeinbildenden Bildungsbereichen. Auch dem Einfluss der angebotsgetriebenen Expansion der kantonalen Brückenangebote wird im Entwurf des Berichts «Nahtstelle» zu wenig Beachtung geschenkt.