Studien zeigen: Dem Wirtschaftsstandort Schweiz fehlen bald 32 000 Informatiker

17. November 2010 News

Bis in sieben Jahren fehlen der Schweiz laut zwei Studien 32 000 IT-Fachkräfte. Falls keine Gegenmassnahmen getroffen würden, gefährde der ICT-Fachkräftemangel den Wirtschaftsstandort, sind sich Fachleute einig. Sie wollen daher 3000 entsprechende Ausbildungsplätze schaffen.

Das Thema ist bekannt: Seit etlichen Jahren kämpfen Exponenten der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) um qualifizierten Nachwuchs. Zahlreiche Förderungsmassnahmen brachten bis heute jedoch nicht den erhofften Erfolg, kommt eine von zwei neuen Studien zum Schluss. Beide Studien zeigen, dass bis in sieben Jahren in der ICT auf allen Stufen rund 72 000 Fachkräfte nötig sind. 55% davon seien durch Absolventen und Migration gedeckt. 32 000 Fachkräfte dürften bis 2017 fehlen, falls keine Gegenmassnahmen getroffen würden.

Das Berufsfeld der ICT sei mit einem BIP‐Anteil von 5% oder 25 Mrd. Franken pro Jahr «von entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit des Innovations- und Technologiestandorts Schweiz», so lautet eine entsprechende Mitteilung. Zwei Drittel aller ICT‐Beschäftigten arbeiteten nicht wie oftmals vermutet in ICT‐Unternehmen, sondern vor allem in Banken, Versicherungen und Dienstleistungsbetrieben.

Der Verband ICT‐Berufsbildung Schweiz will nun bis 2017 die Anzahl der Absolventen der Berufsbildung verdoppeln. Die neue nationale Organisation der Arbeit wird dabei von der Stiftung IT‐Berufsbildung Schweiz und dem Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) unterstützt. Die Massnahmen sollen helfen, dass bis ins Jahr 2017 der Anteil an Lernenden in der Grundausbildung pro hundert Angestellte 5,4% beträgt. Dadurch sollen im Berufsfeld der ICT 3000 Ausbildungsplätze für junge Frauen und Männer entstehen.