Pensionskassen: Treten an Ort wegen tiefen Zinsen

18. Mai 2011 News

Die Schweizer Pensionskassen konnten im vergangenen Jahr an den Börsen angesichts von tiefen Zinsen und Währungskrisen wenig dazugewinnen. Durch die geringen Erträge aus den Kapitalanlagen bleiben die öffentlich-rechtlichen Kassen weiter in  Unterdeckung.

Während 2009 eine breite Erholung vom Börsentief im Vorjahr brachte, bewegte sich für die zweite Säule 2010 wenig, wie es in einem veröffentlichten Bericht der Kantonalbanken-Anlagetochter Swisscanto heisst. Basis des Berichts ist eine Umfrage unter 361 Vorsorgeeinrichtungen, die zusammen 426 Mrd. Franken Vermögen verwalten.

«Ungenügende Performance»
Im Schnitt erreichten die Pensionskassen mit ihren Kapitalanlagen eine Performance von 2,95%. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr, als die Pensionskassen im Zug der Erholung der Aktienmärkte unmittelbar nach der Finanzkrise auf eine Rendite von über 10% kamen. Die letztjährige Performance von 2,95% bezeichnet Swisscanto allerdings auch als ungenügend. Die Soll-Rendite, welche nötig wäre, um die Finanzierung der Vorsorge sicherzustellen, haben die Investmentspezialisten bei 3,7% angesetzt.

Der Grund für die tiefen Erträge liegt laut Swisscanto an den tiefen Zinsen, die der gesamten Versicherungsbranche seit der Finanzkrise Sorgen machen. Zudem mussten die Pensionskassen Verluste auf Fremdwährungen hinnehmen, nach dem die Kurse von Euro und Dollar zum Franken in die Tiefe gesackt waren.

Öffentlich-rechtliche verbesserten sich leicht
Bei den öffentlich-rechtlichen Pensionskassen waren die Ansprüche der Versicherten nach Swisscanto-Berechnungen mit durchschnittlich 91% weiter nicht ausreichend gedeckt. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr beträgt nur gerade 1 Prozentpunkt.

Die privat-rechtlichen Einrichtungen erreichten einen Deckungsgrad von 106%, auch dies ist ein Prozentpunkt mehr als 2009. Die privaten Einrichtungen, die im Gegensatz zu vielen öffentlich-rechtlichen Pensionskassen keine Staatsgarantie geniessen, erreichen den Zielwert eines Deckungsgrades von 115% ebenfalls nicht. Mit so viel Reserven wären die Einrichtungen angemessen gegen Marktschwankungen abgesichert.