Schweizer Exporte legen wieder leicht zu

23. November 2011 News

Ein grosser Teil der Schweizer Exportindustrie leidet zwar unter der Frankenstärke und der unsicheren Weltkonjunktur. Drei von zehn Exportbranchen sorgten jedoch für ein moderates Plus.

Die Schweizer Exporte stiegen um 1,5% auf 17,0 Mrd. Franken, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) bekanntgab. Real resultierte eine Zunahme um 9,5%, weil die Exportgüterpreise um 7,3% sanken.

Dynamische Uhrenindustrie
Hintergrund sind Sortimentsverschiebungen und Preisdruck in der Pharmabranche. Ausserhalb dieser Sparte beträgt der Preisabschlag im Schnitt lediglich 1,6%. Nachdem die Schweizer Exporte in den Monaten Juni, Juli und August gesunken sind, legten sie in den vergangenen beiden Monaten wieder zu. Von Januar bis Oktober ergibt dies insgesamt eine Zunahme um 2,4% auf 164,1 Mrd. Franken.

Im Oktober sorgten noch drei von zehn Exportbranchen für das moderate Plus: Die Uhrenindustrie vermochte ihren steilen Aufstieg mit +18,6% praktisch ungebrochen fortzusetzen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Branchen konnten die Uhrenexporteure auch die Preise erneut leicht erhöhen.

Die chemische Industrie verzeichnete dank dem Nachfragehoch nach Immunologischen Produkten und Medikamenten ein Exportplus von 4,5%. Als dritte Exportbranche zulegen konnte auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie (+2,1 Prozent), wozu insbesondere Mehrverkäufe von Kaffee beitrugen.

Papier- und Textilindustrie unter Druck
Um 20% eingebrochen sind dagegen die Exporte der Papier- und Grafischen Industrie. Auch die Textilindustrie (-15%) verbuchte im Oktober schmerzhafte Einbussen. Um 6,6 respektive 6,5% sanken die Exporte der Maschinen- und Elektronikindustrie, der Metallindustrie sowie der Kunststoffindustrie. Etwas moderater sind die Einbussen bei den Präzisionsinstrumenten (-4,2%) und in der Bekleidungsindustrie (-1,6%).

Zurückgegangen sind die Exporte nach Europa, während die Lieferungen in alle anderen Kontinente zunahmen. Bei den Importen setzte sich der Trend der letzten Monate fort: im Oktober stagnierten die Einfuhren bei 14,9 Mrd. Franken. Um die Preisentwicklung bereinigt, resultierte real ein Zuwachs um 3,6%. Der Überschuss in der Handelsbilanz im laufenden Jahr vergrösserte sich damit um 2,15 Mrd. auf 18,96 Mrd. Franken.